PlattenkritikenPressfrisch

OMEGA – Gammapolis & Live At Kisstadion

~ 2022 (MiG Music) – Stil: Prog Rock/Hard Rock ~


Ende der Siebzigerjahre veröffentlichten OMEGA bereits im Rhythmus ein englisches und ein ungarisches Studioalbum. 1978 folgte auf ´Skyrover´ sein ungarisches Pendant ´Csillagok Útján´. In konstanter Besetzung nahmen sie 1979 auch ´Gammapolis´ bzw. ´Gammapolis – Omega 9´ auf.

Nicht ungewöhnlich in diesen Tagen entdeckten OMEGA neuerlich Klassikeinflüsse und verarbeiteten sie neben ihren Space Rock-Anklängen in ihren neuen Kompositionen. Womöglich nahmen sie schlicht den Pomp Rock der englischen Kollegen sowie deren Melodien und die Eingängigkeit vorweg.

Dabei nutzten sie fachmännische Hilfe, um das utopische Konzept aus dem Ungarischen ins Englische zu übersetzen.

 

~ Gammapolis (1978) ~

 

Melodischer Space Rock liegt bei ´Gammapolis´ ganz hoch im Kurs. Eine leichte Hinwendung zum Mainstream ist nicht zu leugnen. Doch auch der wonnige Prog Rock wird mit dem siebenminütigen Opener ´Dawn In The City´ und dem ebenso langen Rausschmeißer ´Gammapolis 2´ nicht gänzlich vernachlässigt. Auf der anderen Seite der Medaille finden sich noch das rockige ´Rush Hour´, die Ballade ´Lady Of The Summer Night´ und das ulkige ´The Man Without A Face´.

Auf dem Höhepunkt ihres Erfolges nutzten OMEGA allerdings die Gunst der Stunde und veröffentlichten sogleich ein Live-Doppel-Album: ´Élő Omega – Kisstadion´ bzw. ´ Live At Kisstadion´. Das Ergebnis gleicht einer Sternstunde. Selten sorgte eine Gruppe für solch eine hörbare Begeisterung im Publikum. Die erfahrenen Musiker gingen am 8. und 9. September 1979 im “Kisstadion” in Budapest auf die Bühne und spielten eine kleine Best-of aus den vergangenen drei Studioalben.

Leider endet die Live-Scheibe schon nach über 74 Minuten. Die vollen Minuten zuvor verbringt der Hörer allerdings im Stadion mit jeweils 100.000 Zuschauern. Die Menschen jubeln, pfeifen und schreien sich zur Musik, zu ´Gammapolis´, ´Time Robber´ und dem zwölfminütigen ´High On The Starway´ in die Ekstase.

Einen kleinen Stolperer zum größten Live-Album aller Zeiten bauten sich OMEGA jedoch ein. Die auf der internationalen Ausgabe englisch gesungenen Songs ´Help To Find Me´, ´Russian Winter´, ´Late Night Show´, ´High On The Starway´ und ´Metamorphosis´ erhielten ihren Gesang durch nachträgliche Overdubs und wurden mit dem Publikum aus Pècs versehen, da sonst das Budapester Publikum zu englischen Songs ungarisch mitgegrölt hätte.

Alles auf der aktuellen Wiederveröffentlichung von ´Gammapolis & Live At Kisstadion´ durch “MiG Music” im Doppel-CD-Digipak nachzuhören.

 

~ Live At Kisstadion (1979) ~

 

János Kóbor – Gesang, Schlagzeug
György Molnár – Gitarren
László Benkő – Orgel, Klavier, Moog, Mellotron
Tamás Mihály – Bass, Akustikgitarre, Klavier
Ferenc Debreceni – Schlagzeug

 


https://www.facebook.com/omegaoratorium.music

Mehr von OMEGA

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"