BIRTH – Born
~ 2022 (Bad Omen / Soulfood) – Stil: Prog/Psych Rock ~
Die Musik von BIRTH nimmt den Hörer mit auf eine Reise, in eine farbige neue Dimension. Nur fünf Kompositionen schildern eine düstere sowie gleichsam entzückende Science-Fiction-Welt. Natürlich schaut alles nach Retro aus und so tönt auch die Musik. Gitarren, Mellotron und Hammond-Orgel, der Duft der Siebzigerjahre steigt empor, selbstverständlich im Sinne des Progressive Rock, aber auch mit Space und Psychedelic Rock á la APHRODITE’S CHILD, HAWKWIND, KING CRIMSON, PREMIATA FORNERIA MARCONI, VAN DER GRAAF GENERATOR und YES.
Die von Conor Riley (Gesang, Synthesizer, Electric Piano, Organ, Akustikgitarre, ASTRA, SILVER SUNSHINE) und Brian Ellis (Gitarre, Electric Piano, Percussion, ASTRA, BRIAN ELLIS GROUP, BIRDBONE UNLIMITED, SILVER SUNSHINE, PSICOMAGIA) angeführte Band zelebriert regelrecht ihr Full-Length-Debüt. Denn die Brüder im Geiste sind keine echten Debütanten, schließlich veröffentlichten sie bereits mit ASTRA die Scheiben ´The Weirding´ (2009) und ´The Black Chord´ (2012) samt einem Sound aus Prog und Psych Rock im Sinne der sinfonischen, jammigen Siebzigerjahre.
Retro wird auch bei BIRTH und den Mitmusikern Trevor Mast (Bass, PSICOMAGIA, BRIAN ELLIS GROUP) und Paul Marrone (Schlagzeug), der allerdings bereits durch Thomas DiBenedetto (Schlagzeug, SACRI MONTE, JOY, MONARCH) ersetzt wurde, groß geschrieben. Gleichwohl konzipieren BIRTH keine Mega-Epen wie ASTRA, sondern vollführen ihre Vorträge in sieben- bis neunminütigen Kompositionen, die den vergangenen Jahren geschuldet eine stärkere Melancholie erfahren.
Den Vorgaben des ASTRA-Universums folgend, beginnen auch BIRTH ihr Werk mit einem Instrumentalstück. ´Born´ nähert sich dabei jedoch nicht ganz den großen skandinavischen Melancholic-Prog-Künstlern an und erlebt seinen Siedepunkt durch exaltierende Gitarrensaiten. In ´Descending Us´ fliegen BIRTH zum Gesang mehr oder minder durch den Psychedelic und Space Rock. Dagegen zeigt sich der Gesang von ´For Yesterday´ über neun Minuten lang zwischen jubilierenden Instrumentalabschnitten in einer sanften und entspannt sonnigen Atmosphäre.
Düsterer wird es nach der ersten Hälfte in der zweiten. Das tasten- und gitarrengeschwängerte Instrumental ´Cosmic Tears´ eröffnet den nächsten erstklassigen Reigen, der mit ´Another Time´ erst gemächlicher voranschreitet, um sein Tempo peu à peu zu erhöhen. Unruhig bewegt sich ´Long Way Down´ durch die letzten, finsteren Minuten und kann nochmals die Strahlkraft der Saiten erhöhen.
Wie sagt man so schön: ´Born´ to travel, mit BIRTH.
(8 Punkte)
https://www.facebook.com/Birth.prog/
(VÖ: 15.07.2022)