TONY WILLIAMS – Play Or Die
~ 1980/2022 (MiG Music) – Stil: Fusion/Jazz ~
Tony Williams spielte mit 16 Jahren beim Saxofonisten Jackie McLean in New York und mit 17 Jahren beim zweiten MILES DAVID QUINTET. Er war Sideman von Chet Baker, Herbie Hancock oder Ron Carter.
Mit Hank Jones und Ron Carter bildete er THE GREAT JAZZ TRIO sowie mit Jaco Pastorius und John McLaughlin das TRIO OF DOOM. Das 1969 gegründete TONY WILLIAMS LIFTIME Trio mit John McLaughlin an der Gitarre und Larry Young an der Orgel wurde zur Pionierband des Fusion.
Im Anschluss an das 1979 gegründete TRIO OF DOOM ging Tony Williams mit Keyboarder Tom Grant und Bassist/Keyboarder Patrick O’Hearn für zwei Tage, am 30. und 31. Mai 1980, in das Studio “Zuckerfabrik” in Stuttgart. In diesen Hallen nahmen schon Martin Kolbe + Ralf Illenberger, Wolfgang Dauner, Stephane Grappeli, Larry Coryell, Elvin Jones oder Volker Kriegel auf.
Die zeitlose Produktion, von Tony Williams und Peter Schnyder, benötigte nur zwei Tage, samt des im Studio durchgeführten Mixes. Allerdings erschien die Scheibe im Jahre 1980 mit allen von Tony Williams komponierten fünf Songs nur in einer 500er Auflage, so dass sie wenig Hörer und den ihr zustehenden Zuspruch fand.
Erstmals erscheint ´Play Or Die´ aktuell auf einem Silberling (abermals nur auf 500 Exemplare limitiert) sowie (Ende des Jahres) noch einmal auf Vinyl. Die Musik schwebt dabei in einem freien Raum, in dem Williams auf seine Tom Toms schlägt. Die Kompositionen sind ein einziger rhythmisierter Schwebezustand, von ´The Big Man´ bis zum eindringlichen ´There Comes A Time´. Das Trio spielt sich allerdings niemals in ein schwer aufzufindendes Universum. Die Themen sind den Liedern entsprechend klar angeordnet. Die Musik hat Groove und Esprit. Mehr benötigt sie eigentlich auch innerhalb ihrer knappen vierzig Minuten, samt dem Elfminüter ´Beach Ball Tango´ und dem Zehnminüter ´Jam Tune´ nicht. Der einzige Gesang auf dem Rauswerfer ´There Comes A Time´, von Tony Williams höchstpersönlich, schien vor 40 Jahren noch gewagt, doch in der Gegenwart wirkt er eher wie ein Winken von den Wolken der 1997 im Alter von nur 51 Jahren gestorbenen Schlagzeugkoryphäe.
(8,5 Punkte)
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(VÖ: 8.07.2022)