TEMPLE OF VOID – Summoning The Slayer
~ 2022 (Relapse) – Stil: Death-Doom ~
Die in Detroit, Michigan, ansässigen TEMPLE OF VOID hatten sich in der Metal-Welt mit ihrem gemischten Sound aus Death & Doom bei bis dato drei Longplayern bereits einen Namen gemacht, und ihr vor kurzem erschienenes Album Nr. 4 und gleichzeitges „Relapse“-Debüt versprach natürlich wiederum erdbebenartige Riffs und Grooves im Downtempo, ganz und gar verortet in der Welt des Höllenhaften!
Schon der Eröffnungstrack ´Behind The Eye´ bewegt sich diabolisch im Old School-Death Metal, und mit Growls im Stil von Klassikern a la DEICIDE und MORBID ANGEL. Die Produktion ist sauber und präzise, ohne allerdings dabei die rohe Kraft des Genres zu opfern, und lässt alles so atmen, wie es eben sein sollte. Das nachfolgende ´Deathtouch´ ist hingegen ein achtminütiger, atmosphärischer Doom-Song, der abebbt und abfließt, und sich in einer Woge ätherischer Gitarren-Leads und ständig wechselnder Dynamik hält.
TEMPLE OF VOID überzeugen zwar zweifellos auf beiden Seiten ihres Death- und Doom-Spektrums, in den langsamen und erstickenden Momenten kommen sie jedoch besonders gut zur Geltung. ´A Sequence Of Rot´ etwa ist ein fast sechsminütiges Zeugnis an erdrückender Härte, die lediglich in den langsamsten Formen des Genres zu finden ist. Der Basston ist erderschütternd, die Gitarren sind erdrückend schwer und gut orchestriert, und die dröhnenden Drums fügen schließlich den punktgenauen Mix hinzu.
In der Abschlussphase des Albums findet sich mit ´The Transcending Horror´ letztlich ein weiteres Beispiel dafür, wie sich die Band im Laufe ihrer Karriere weiterentwickelt hat. Die Einstreuung von Melodien verleiht dem Song eine bemerkenswerte Textur, während der gutturale Gesang und der rumpelnde Bass gekonnt zusammenwirken, um die schwere, verzerrte Plattform zu schaffen, die für den Sound von TEMPLE OF VOID so wichtig geworden ist. Es gibt einen Abschnitt in der Mitte des Stücks, in dem sich die Band fast auf progressives Territorium vorwagt, mit wechselnden Dynamiken und Bewegungen zwischen sauberen und stark verzerrten Gitarren, die alle von verschiedenen Effekten durchdrungen sind – ein beeindruckender Griff in ihre Trickkiste.
TEMPLE OF VOID haben die Dinge subtil optimiert, ohne an ihrer Gesamtformel herumzuspielen, und haben ein Werk geschaffen, das ebenso überzeugend wie beruhigend vertraut geworden ist. Die düsteren Zeiten werden jedenfalls in bester Manier am Laufen gehalten.
(7,5 Punkte)