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VITAM AETERNAM – Revelations Of The Mother Harlot

~ 2022 (Crime Records/We Låve Rock Music) – Stil: Avantgarde Metal ~


Abermals entführen uns VITAM AETERNAM in ihr eigenes Universum aus Rock und Metal, aus Theater und Oper. Jake Rosenberg (DESPERATE MACHINES, IN PROGRESS), Râhoola (A FLYING FISH) und André Aaslie (FUNERAL, PROFANE BURIAL) haben sich ihre Welt aus Heavy Metal, Progressive Rock, klassischer und elektronischer Musik sowie Film-Soundtracks eigenmächtig zusammengesetzt. Cineastisch baut sich ein großes Theaterhaus mit dem Namen VITAM AETERNAM auf.

Wer bereits in die Theaterlandschaft mit DEVIL DOLL und TIME MACHINE hinabgestiegen ist, die experimentellen Werte von ARCTURUS und SLEEPYTIME GORILLA MUSEUM sowie die elektronisch angehauchten von PURE REASON REVOLUTION genossen hat, muss nach dem vorhergehenden VITAM AETERNAM-Schauspiel ´The Self-Aware Frequency´ auch diesmal die Eintrittskarte für die neueste Aufführung ´Revelations Of The Mother Harlot´ lösen. Nicht zuletzt, weil sich einige Gäste von DEVIL DOLL, LEPROUS, VULTURE INDUSTRIES oder HAKEN eingefunden haben, denn diesmal geht es um weitaus mehr, um das Versprechen des Ewigen Lebens.

´Revelations Of The Mother Harlot´, eine große Suite in sechs Sätzen, durchwandert das Leben auf der Suche nach der Wahrheit, nach der Existenz einer Göttlichkeit, nach dem ewigen Kreislauf der Erneuerung oder gar der Wiedergeburt sowie nach dem Geist von Mutter Natur, die Leben schenkt und Leben wieder nimmt. VITAM AETERNAM hinterlassen auf ihrer Reise zu Leben und Tod ebenso Zitate und Gleichnisse, wecken Gefühle der Furcht, Verzweiflung und Erschütterung, der Sehnsucht, Hoffnung und Euphorie.

Geisterhaft durchbricht ´Veil Of Isis´ die Tiefen des Abgrunds. Klassisches Instrumentarium erklingt zum Zerreißen der Stimmung, ehe Orgel und Chor den Übergang zum klassischen Prog/Rock-Instrumentarium geleiten. Zwischen der Hölle in der Tiefe und dem Frühlingsspaziergang über der Erde werden alle Stimmungen angerissen. Tapsende Tastenklänge, sinfonische Weiten und ein Marschrhythmus hinter neo-progressiven Keyboards stehen bei ´Redemption´ im Scheinwerferlicht. Ein erhellter, mächtiger Chor bringt ´Sick & Pious´ auf den Weg, doch das Klavierspiel führt durch eine erneut geisterhafte Atmosphäre zu einem Elektro-Beat. Nachdem Männlein als auch Weiblein ihre Gedanken im Limelight vorgetragen haben, jubiliert der Chor und die Gnome kreischen ihr Ansinnen heraus: “We are worthy”. Eine südländische, akustische Gitarre fordert alsbald zum Tanze im Spotlight auf, bevor später die elektrische ausgiebig exaltiert. Das sinfonisch begleitete Klavierstück ´Bardo Thodol´ beendet letztlich die Suite auf Seite A.

Während das zehnminütige ´Sick & Pious´ das Zentrum der Vorderseite darstellt, eröffnet das nächste, das fünfzehnminütige Epos ´Promethea´ sogleich die B-Seite. Wieder stehen Männlein als auch Weiblein gesanglich kurz im Vordergrund, solange bis hallend heroisch der Gesang die Bühne ausfüllt und die Komposition in einen Hymnus überführt wird. Ein sanfter Klaviervortrag mündet in großer Sinfonik, einem zu Keyboards hektisch gesprochenen Vortrag sowie einem flinken schwarz-metallischen Abriss. Wiederholt stehen Weiblein und Männlein im Rampenlicht der dämonischen Szenerie, theatralisch zu Klavier, heroisch zum Gitarrensolo. Der große sakrale Meisterchorgesang von ´Finis Gloriae Mundi´ vollendet als Nächstes bereits dieses teuflische Meisterstück in seiner Gänze: “A new world shall rise, no more war, no death, no lies.”

 

Künftiger Klassiker.

 

https://www.facebook.com/VitamAeternamBand/

https://vitamaeternam.bandcamp.com/album/revelations-of-the-mother-harlot

 

 

 

VITAM AETERNAM:

Jake Rosenberg – Keyboards, Piano, Programming & Sampling
Râhoola – Gesang, Choir, Keyboards, Piano, Orchester & Sound Design, weitere Gitarren & Bass
André Aaslie – Piano, Orchestration, Moog, Mellotron & weitere Gitarren

Special Guests:

Bor Zuljan (DEVIL DOLL) – Gitarre auf ´Sick & Pious´ und ´Promethea´
Janez Hace (DEVIL DOLL) – Bass auf ´Sick & Pious´, ´Bardo Thodol´, ´Promethea´
Einar Solberg (LEPROUS) – Gesang auf ´Fins Gloriae Mundi´
Alasdair Dunn (ASHENSPIRE) – Schlagzeug auf ´Redemption´ und ´Promethea´
Bjørnar Erevik Nilsen (VULTURE INDUSTRIES) – Back-Vox auf ´Sick & Pious´ und ´Bardo Thodol´
Hasard (LES CHANTS DU HASARD) – Additional Orchestration auf ´Promethea´
Raphael Weinroth-Browne (MUSK OX, LEPROUS) – Cello auf ´Sick & Pious´, ´Bardo Thodol´ und ´Promethea´
Diego Tejeida (ex-HAKEN) – Additional Keyboards & Sound Design auf ´Bardo Thodol´
Michael Bridge – Akkordeon auf ´Sick & Pious´
Naoka Ohbayashi (Francesco Carta) – Back-Vox auf  ´Bardo Thodol´
Liselotte Hegt (DIAL) – Back-Vox auf ´Promethea´
Tjodalv (Ex-DIMMU BORGIR, ex-OLD MAN’S CHILD) – BM-Drums auf ´Promethea´
Anders Faret Haave (IMAGES AT TWILIGHT, ex-BLOOD RED THRONE) – BM-Drums auf ´Promethea´

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