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TANK –  Power Of The Hunter

~ 1982/2022 (High Roller Records) – Stil: NWoHBM / Metal ~


Nach dem 1981 veröffentlichten leckeren Appetithappen, der Single ´Don’t Walk Away´, sorgte spätestens das räudige und rohe Debüt ´Filth Hounds Of Hades´ für viel Aufsehen und Beifall in der Metal-Szene. TANK waren nicht nur in Großbritannien plötzlich eine feste Größe.

Aber Vorsicht! Schon drohte der bekannte „Second Album-Fluch“. Schon viele Bands waren daran gescheitert, das zweite Album auf das Niveau des Vorgängers zu hieven. Oftmals gingen Songideen aus, weil man die besten Songs der letzten Jahre für das Debüt genutzt hatte oder die Plattenfirma machte Druck, um schnell noch mehr Geld aus der aufstrebenden Band herauszupressen. Platte – Tournee – Platte – Tournee, bis die Bands verheizt waren und sich im Burnout und/oder Drogensumpf pulverisierten.

Traf der Fluch auch TANK? Ja und nein. Zumindest wurde ´Power Of The Hunter´ immer noch in der bewährten Besetzung Algy Ward, Mark Brabbs und Peter Brabbs, eingespielt. Aber schon mit der Auswahl des Produzenten hatte man weniger Glück. Vielleicht hätte man besser wieder auf die bewährten Produzentenfäuste von Fast Eddie Clarke, der MOTÖRHEAD-Legende, gesetzt. Der musste gar nicht so viel produzieren, weil die Band sehr spontan und ursprünglich klang und Eddie das unterstützte.

Nein, es musste Produzent Nigel Gray sein, der die ersten drei THE POLICE-Alben produziert hatte und SIOUXSIE AND THE BANSHEES und GODLEY & CREME. Auch THE POLICE klangen auf ihren ersten Alben sehr spartanisch und ursprünglich, trotzdem meilenweit entfernt von dreckigem, rockigem Metal. Das war sicher ein Fehler. Denn die Produktion war deutlich transparenter und nahm so viel von der urwüchsigen Kraft weg.

Und beim Songwriting? Gingen TANK schon die Ideen aus? Nicht unbedingt, denn mit dem starken Opener ´Walking Barefoot Over Glass´ und dem folgenden ´Pure Hatred´ machten TANK schnell klar, dass noch einige gute Songs in ihren Schubladen geruht hatten. Einzelne Songwritingschwächen sind trotzdem auszumachen (´Biting and Scratching´, ´ Some Came Running´). Die Coverversion von THE OSMONDS’ ´Crazy Horses´ ist allerdings witzig und ein sauberer Headbanger. Das Riff hätte auch gut zu MOTÖRHEAD gepasst. Auch das brachiale, punkige Instrumental ´T.A.N.K.´, der schon genannte Opener ´Walking Barefoot Over Glass ´, ´Used Leather (Hanging Loose)´, ´Set Your Back On Fire´ und die absolute Hymne ´Power Of The Hunter´ sind wahre Klassiker des britischen Metal. ´Crazy Horses (Single Version) ´und ´Filth Bitch Boogie´ gibt es beim Rerealease als Bonustitel auf CD oder Single-Bonus.

Aus heutiger Sicht ist ´Power Of The Hunter´ aber im Gegensatz zum Debüt und Nachfolger kein absoluter Meilenstein, aber alles andere als ein Fehlschlag. Das Album ist jederzeit als TANK-Album identifizierbar. Das ist die Stärke von TANK. Und das ist auch wieder wie bei MOTÖRHEAD: Man kann die Band lieben oder hassen. Gleichgültig lässt sie einen nicht.

(8 Punkte)

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