SIMON MCBRIDE – The Fighter
~ 2022 (earMUSIC / Edel Music & Entertainment) – Stil: Hard/Blues Rock ~
2022 steht Simon McBride wieder einmal im Rampenlicht. Der gebürtige Nordire vertritt auf der aktuellen Tournee von DEEP PURPLE Gitarrenlegende Steve Morse, da sich dieser akut um seine kranke Frau kümmern muss. Der mittlerweile 43-jährige Simon McBride stand allerdings schon mit 15 Jahren früh im Mittelpunkt, als er in Großbritannien zum “Young Guitarist Of The Year” erkoren wurde und seither als Ausnahmegitarrist gehandelt wird.
Mit 16 Jahren stieg er bei SWEET SAVAGE für Vivian Campbell ein und nahm zwei Alben mit ihnen auf, ehe er sich auf seine Solo-Karriere konzentrierte. Diese begann genaugenommen 2008 mit der Veröffentlichung seines Debüts, das mit Coverversionen von FREE und Jimi Hendrix seine Blues-Einflüsse offenbarte. Zudem stand er schon auf der selben Bühne wie Joe Satriani, Joe Bonamassa, Jeff Beck und Derek Trucks, arbeitete mit Ian Gillan und Don Airey zusammen und trat 2016 der Rockband SNAKECHARMER bei.
Sein virtuoses Gitarrenspiel, das sich nicht gar so verspielt und extravagant wie das der Kollegen Joe Satriani und Eddie Van Halen zeigen will, greift zumeist auf die Tradition des alten Hardrock und Bluesrock zurück, so auch auf seinem neuesten Solo-Album vielmehr im Sinne von Jimi Hendrix, Gary Moore, DEEP PURPLE und BAD COMPANY.
Simon McBride tritt als Storyteller auf, erzählt vom Leben im Allgemeinen und dem On-The-Road. Hart rockendes Songmaterial wie ´Don´t Dare´ begeistert dabei den Rock-Liebhaber von BAD COMPANY bis THUNDER, von DEEP PURPLE bis GOTTHARD. Natürlich blitzen von Zeit zu Zeit, etwa in ´High Stakes´, Verwandtschaften zu THIN LIZZY auf. Gleichzeitig kann er aber in den Blues infizierten Songs wie ´Show Me How To Love´ ebenso die Melodie melancholisch zum Schwingen bringen und im entscheidenden Moment in den Vordergrund stellen. Diesen Flow legt Simon McBride jedoch keinesfalls in den Balladen ´Don´t Let Me Go´ und ´Trouble´ ab. Dass er mehr als nur ein Meister an der Gitarre ist, beweist er mit ´Kingdom´ und bringt nicht nur etwas Funk, sondern gesanglich auch Soul in den Rock. Gemeinsam mit seiner Anhängerschaft kann er sich jetzt sogar durch ´100 Days´ klatschen und legt mit ´Just Takes Time´ schnell ein weiteres Massenaktivierungslied nach.
Wird Simon McBride gar ´The Stealer´ der Herzen und der Blues-Seele?
(7,5 Punkte)
https://www.facebook.com/SimonMcBrideGuitarist/
Simon McBride-Pic: Franz Schepers