NEKRODEUS – Asbest
~ 2022 (Teratogen/Grazil Records/Metal Arrogance) – Stil: Experimental/Black/Death Metal ~
Wenn CATHEDRAL zusammen mit CROWBAR eine Black Metal-Band gründen, könnte das Ergebnis wie NEKRODEUS tönen. Denn die Österreicher besitzen einen großen Batzen an Schwere und Dunkelheit. Sie agieren in dieser sogar aufgrund ihres Konzeptes, eine eingeschlossene Person in ihren Gefühlen zu begleiten, in ihrem aufkommenden Hass und ihrem selbstzerstörerischen Trieb darzustellen.
Die brandneue Vinyl-Veröffentlichung von NEKRODEUS besitzt dabei trotz aller Atmosphäre eine pure Aggressionsbereitschaft. Sie vereint allerdings nicht nur Sludge, Stoner und Doom, sondern auch Black Metal und Death Metal. Die Vielfalt der Songs und innerhalb der Komposition kennt keine Grenzen, so dass etwa auch Blackened Crust, Grindcore und Hardcore-Punk nicht außen vor bleiben.
Öffnen sich die Tore zum Reich von NEKRODEUS strömt Dunkelheit heraus. Paul Färber trommelt sich durch diese und hält einsam den Kurs. Schwarzer Putz fällt von der Decke. Sebastian Lackner drückt zudem mit seinen dicken Saiten so sehr aufs Gemüt, dass die an den Wänden angenagelten Katzen herabrutschen. Michael Iber sägt geschwind deren Arme und Beine ab, lässt das Blut fließen, das Stefan Rindler angewidert ausspuckt, dabei hysterisch schreit und grölt. Er scheint jedoch im Kühlschrank zu stehen und zu frieren. Neben ihm tote Ratten. Doch wo ist das Tor, wo sind die Katzen? Wo ist der Hammer und wo das Gebetbuch? “Kum moch de augn zua – dann hast dei ruah’!” Die Eiswürfel sind schwarz und die Küche bleibt tot.
(8 Punkte)