MICHAEL MONROE – I Live Too Fast To Die Young

Jürgen Tschamler22. Mai 2022

~ 2022 (Silver Lining Music) – Stil: Rock`n`Roll/ Hard-/Sleaze Rock ~

60 wird die finnische Rock-Ikone dieses Jahr. Und MICHAEL MONROE ist alles andere als ausgebrannt vom Leben und speziell der Musik. MONROE und seine alte Truppe HANOI ROCKS waren ein übermächtiger Impulsgeber in den Achtzigern was die L.A.Strip Szene betrifft. Nicht wenige Superstar Bands benennen die Finnen als maßgeblichen Einfluss. Dass HANOI ROCKS Geschichte sind, dürfte dem interessierten Fan nicht fremd sein. Dass MONROE schon seit Ende der Achtziger mit Soloalben unterwegs ist, dürfte auch nicht unbekannt sein. Mit dem 1989 veröffentlichten ´Not Fakin`It´ hat er sogar ein sensationelles Soloalbum geliefert, dass er seitdem nicht übertreffen konnte. Auch ´I Live Too Fast To Die Young´ kommt nicht an den Status des Klassikers ran, zeigt aber eines sehr deutlich: MICHAEL MONROE muss sich musikalisch nicht verbiegen, bleibt sich in jeder Sekunde treu und zelebriert seinen unverwechselbaren Stil unverfälscht, auch im Jahre 2022.

´I Live Too Fast To Die Young´ klingt erstaunlich frisch und zielgenau. Wieder eine deutliche Steigerung gegenüber dem letzten Album ´One Man Gang´, das etwas schwächer war als dessen Vorgänger ´Blackout States´, das ein Quentchen mehr Kiss Ass-Attitüde besaß.

´I Live Too Fast To Die Young´ liefert das ganze musikalische Spektrum, das man von MICHAEL MONROE erwarten kann. Vom klassischen Kick Ass-Boliden bis hin zur tiefgründigen Ballade. MONROEs Stimme hat immer noch diese Unverwechselbarkeit, mit der er schon immer auftrumpfen konnte. Ein weniger extremer Sex, Drugs and R`n`R Lebenstil hat positive Spuren hinterlassen, an dem sich Partners in Crime, wie WARRIOR SOUL-Sänger Kory Clarke, hätten auch mal dran halten können. Seitenhieb.

Ganz klar rulen flotte Rocker, mit Einflüssen aus Sleaze und Punk unterfüttert, das Album. Da wäre z.B. das verdammt eingängige ´Murder The Summer Of Love´, das rotzig-punkige ´All Fighter´, ´Young Drunks-Old Alcoholics´ oder der fulminante Titeltrack mit Gastsolo von Almighty SLASH. Selbst eine atmosphärisch breit aufgestellte Ballade wie ´Dearly Departed´ versprüht einen positiven Vibe. Überhaupt eine exzellente Nummer mit enormer Langzeitwirkung und einem fantastisch facettenreichen Gesang. Sehr, sehr geil.

´I Live Too Fast To Die Young´ ist ein weiteres Prachtexemplar von Album, das einen typischen MONROE Stil aus Glam-, Sleaze- sowie melodischen Punk Rock-Einflüssen fein abrundet und mit seinen unverwechselbaren Eigenschaften aus Leidenschaft und charismatischem Gesang eindeutig beweist, MONROE is never to old to Rock`n`Roll. Auch weil man im aktuellen Line up, mit hochkarätigen Musikern wie Sami Yaffa oder Steve Conti, nun schon relativ lange besteht, was wiederum für MICHAEL MONROE-Verhältnisse ungewöhnlich ist.

(8,5 Punkte)