SORROWFUL WINDS – Deny Reality
~ 2022 (Steel Gallery Records) – Stil: Progressive/Power Metal ~
Die Hellenen von SORROWFUL WINDS, die bereits in den Neunzigerjahren die Progressive Metal-Bewegung ihres Landes anführten, sind mit ihrem vierten Studioalbum zurück. ´Deny Reality´ hält die Illusion lebendig, die großen Tage der Neunzigerjahre nie verlassen zu haben, und so können SORROWFUL WINDS mit Power und Melodie sowie großer Eigenständigkeit glänzen.
Auch wenn dem Hörer beim Genuss des Werkes einige andere Formationen in den Sinn kommen, so wächst der Output von SORROWFUL WINDS zu einem mächtigen Fels heran, an dem die gewöhnliche und aktuelle Konkurrenz meist nur brandet.
Beim Titelstück ´Deny Reality´ zeigt sich die Schönheit des progressiven Power Metal wie zu Zeiten von SANCTUARY (in Gesang und Rhythmik) und SYMPHONY X (in der dezenten Sinfonik), erhält allerdings die krönende Lieblichkeit in Form eines Refrains á la MYRMIDION CREED. Besonders monströs zeigt sich ein ´Silence In The Morning´, wenn der Gesang von Mike I. in den Höhen wandelt und das Trommelfeuer von Schlagzeuger Kostas Exarchakos lichterloh brennt. Hier können sogar SACRAL RAGE gerne zuschauen. In dem wandelbaren Progressive Metal und den ebensolchen Riffs von Gitarrist Thanasis Hatziagapis werden gleichsam heroische Pfade, etwa in ´Time Pills´, oder dunkle und kurzfristig schwere Pfade betreten, die dann an VENI DOMINE gemahnen. Ein ´Ocean Drown Me´ gönnt sich bei aller Heavyness ein Klavier, ´Quite Evil´ für vier Sekunden eine spanische Gitarreneinlage. Als Einstiegsdroge, um die Begeisterung für die außergewöhnliche Theatralik von SORROWFUL WINDS schnell zu entfachen, bietet sich allerdings auch ´Satan’s Heart´ an. Denn der Rausch und die Musik zum Aufputschen ist mit SORROWFUL WINDS auch in der Gegenwart gefragt.
(8 Punkte)