OMEGA – 200 Years After The Last War & The Hall Of Floaters In The Sky
~ 2022 (MiG Music) – Stil: Prog/Hard Rock ~
Nach ihrer Beat- und Pop-Phase starteten OMEGA 1972 neu formiert als Hardrock-Band durch. Die englischsprachigen Veröffentlichungen verhalfen den Ungarn im Westen zu einer ungeheuren Popularität.
Zwischen den beiden Alben ´Omega´ und ´III´ aus den Jahren 1973 und 1974 erschienen als solche noch ´200 Years After The Last War´ und im Jahr 1975 ´The Hall Of Floaters In The Sky´.
„MiG Music“ lassen aktuell beide Alben auf einer Doppel-CD im neuen Glanze erstrahlen.
~ 200 Years After The Last War (1974) ~
´200 Years After The Last War´ war allerdings nicht die englische Antwort auf das im ungarischen Original vom damaligen sozialistisch-totalitären System einkassierten Werk ´200 Évvel Az Utolsó Háború Után´. Allein der Titelsong schaffte es auf die englische Ausgabe von ´200 Years After The Last War´. ´200 Évvel Az Utolsó Háború Után´ konnte hingegen nicht vor 1998 in seiner angedachten Form veröffentlicht werden.
´200 Years After The Last War´ wurde zum sinfonischen Meisterwerk von OMEGA. Die knapp 20-minütige ´Suite´ nahm im klassischen Sinne die gesamte Vorderseite des Vinyls ein, sie entstammte dem ungarischen Werk ´Omega 5´. Neben den sinfonischen Elementen, mit Orgel und Mellotron, schauten auch rockige, psychedelische und bluesige hervor, gleichsam ELOY. Auf der Rückseite sprang nicht nur das restlos im Sinne von DEEP PURPLE agierende ´You Don’t Know´ (ebenfalls von ´Omega 5´) ins Ohr, sondern der beinahe achtminütige Heavy Rock von ´Help To Find Me´ im ELP-/DEEP PURPLE-Stil sowie das folkig-psychedelische Titelstück.
Das Album ´200 Years After The Last War´ selbst war ein Markstein in der Karriere von OMEGA, denn schon auf ´The Hall Of Floaters In The Sky´ lebten die Songs von OMEGA einen gewissen Ansatz des Space Rock aus. Erstmals nahmen die Ungarn nach drei Produktionen in den deutschen “Dierks-Studios” in den englischen “Chipping Norton Studios” auf.
´The Hall Of Floaters In The Sky´ besaß die Kraft und das Feeling, das in den Siebzigerjahren ebenfalls die frühen ELOY und QUEEN, URIAH HEEP und sogar MANFRED MANN’S EARTHBAND auszeichneten. OMEGA präsentierten Rocker mit Gitarrenkraft und Theatralik in ´One Man Land´ und ´Magician´. Dagegen traf bereits im Opener ´Movin’ World´ Heavy Rock auf Piano-Emotionen. Die Gegensätze von ´The Hall Of Floaters In The Sky´, einer vielmehr akustischen Komposition, und dem beinahe neunminütigen ´Never Feel Shame´ mit dem Schuss PINK FLOYD konnten nicht größer sein, ehe ´20th Century Town Dweller´ die Studioscheibe in aller Dramatik beendete.
Beide Werke, ´200 Years After The Last War´ und ´The Hall Of Floaters In The Sky´, gehörten und gehören, nicht nur aufgrund der hervorragenden Cover-Artworks, noch heute zur Speerspitze des progressiven Rock-Werks von OMEGA, natürlich im westlichen Sinne ohne speziell ungarische oder traditionelle osteuropäische Einflüsse miteinzubeziehen.
~ The Hall Of Floaters In The Sky (1975) ~
János Kóbor – Gesang, Schlagzeug
György Molnár – Gitarren
László Benkő – Orgel, Klavier, Moog, Mellotron
Tamás Mihály – Bass, Akustikgitarre, Klavier
Ferenc Debreceni – Schlagzeug