ARCHGOAT – All Christianity Ends
~ 2022 (Debemur Morti) – Stil: Blackened Death Metal ~
Die finnische Blackened Death Metal-Institution ARCHGOAT kommt einfach nicht zur Ruhe. Kaum hat sich der Staub von ihrem letzten, erderschütternden Angriff ´Worship The Eternal Darkness´ aus 2021 gelegt, so verdoppeln sie ihre Anstrengungen nun mit einem zweiten konzentrierteren Angriff in Form dieser EP – und die Zwillingsbrüder Lord Angelslayer und Ritual Butcherer spucken mit ´All Christianity Ends´ eine weitere vulgäre Machtdemonstration aus, die es in sich hat!
Ihr neuestes Werk startet dann auch gleich mit der klassischen, beunruhigenden ARCHGOAT-Einführung, einem rauen Sturm an knüppelnden Drums und kiesigen Riffs, die gleich einem klanglichem Höllenfeuer wie aus dem Nichts emporsteigen, laut und chaotisch. ´Ascension Towards The Promethean Fire´ ist ein geradezu perfekter Songtitel für diesen Eröffnungsangriff, der uns ein breites Spektrum abscheulicher Klanglandschaften beschert, bevor es bei ´Crown Cloaked With Death´ direkt auf die Schlagader zugeht. Die stampfende Blasphemie trifft hier auf instinktiv knurrende Vocals, und ARCHGOAT transportieren hier erneut ihre vulgäre, ursprüngliche Rohheit in einem kakophonischen Sturm an profaner Barbarei.
Zusammen mit dem ursprünglicheren Songwriting ist die Produktion noch schroffer als gewöhnlich, und auch die Gitarren klingen ultrarau, während die stampfenden Snare und Kicks mit reiner satanischer Macht auf den Schädel hämmern. Die Vocals sitzen gut in der Mitte, um alles zusammenzubinden, und der Gesamtsound wirkt als eine einzigartige Einheit auslöschender Macht.
´Nightside Prayer´ taucht dann noch viel weiter in die Black Metal-Mystik der 90er ein, und obwohl höchst brutal, gibt es hier reichlich Grooves, um noch mehr an geschwärztem Adrenalin heraufzubeschwören. ´The Semen Of Anti Mastery´ ist ein launenhaftes Schlussstück, das von bestialischen Ausbrüchen bis hin zu doomigem Kriechen in spirituelle Dunkelheit reicht.
Die Band hat über all die Jahre ihre Kernelemente beibehalten, und diese EP greift nun eindeutig auf die ganz frühen Werke zurück. Während das letzte Album etwas mehr Vielfalt in seinem Sound zeigte, ist dieser nun wieder auf das Wesentliche reduziert, wobei nur die primitivsten Formen an Wildheit vorherrschen.
Es bleibt jedenfalls zu hoffen, dass die Finnen auch künftig derart regressive Kost abliefern, denn ´All Christianity Ends´ verdeutlicht einmal mehr, dass ARCHGOAT von jeher ein unaufhaltsamer Moloch gewesen sind, prall an sakrilegischer Wildheit.
(8 Punkte)
