BLACKTOP MOJO – Blacktop Mojo
~ 2021 (Cuhmon Records) – Stil: Hard Rock ~
Ganz gleich, ob in den Neunzigerjahren mit SOUNDGARDEN und ALICE IN CHAINS aufgewachsen oder schon zu den Klängen des klassischen Hardrock der Siebzigerjahre und des Southern Rock an der Muttermilch gesogen, die Texaner BLACKTOP MOJO sollten alle spätestens mit ihrem vierten, selbstbetitelten Full-Length-Album auf dem Schirm haben. Eine der größten unabhängigen Rockbands aus den US-amerikanischen Staaten lebt schließlich von dem Geist der Neunzigerjahre und trägt gleichzeitig das Gefühl der klassischen Jahre in die Gegenwart. Massive Gitarrenklänge und feurige Südstaaten-Soli leben die Tiefe dieser Stimmung zwischen schlammigen und sonnigen Riffs in der bereits Dekaden andauernden Post-Post-Grunge-Ära aus. BLACKTOP MOJO spielen schlicht und einfach Arena-Rock für die Stadien, die gerade gebaut werden.
Der Song ´Stratus Melancholia´ umschreibt bereits mit seinem Titel im gewissen Sinne das allgemeine Motorengeräusch aus dem Hause BLACKTOP MOJO, vollgestopft mit Auf- und Erregungen, mit glänzendem Gesang und nicht zurückgehaltenen Lauten. Allerdings treten BLACKTOP MOJO zu Beginn erst einmal völlig auf alle Pedale. Sie füllen mit den Kick-Ass-Tracks ´Wicked Woman´ und ´Bed Tundy´ Riff-lastigen und vom Groove getriebenen Rock in den Tank, wobei letzterer an zweiter Position sogar noch weitaus feurig-bluesiger und fiebriger zündet.
Etwas den Fuß vom Gas genommen, vibriert anschließend das weitschweifige ´Latex´ im gesetzten Groove. Doch nach dem drängenden Mehrzylinder ´Rewind´ steht schon das balladeske und gleichwohl kraftvolle ´Jealousy´ an, das sich eine kurze, aber starke Zugabe unter dem Titel ´Make Believe (Interlude)´ gönnt, inklusive einer südländischen Gitarrenstärke.
Die Wucht und das Zündfeuer von BLACKTOP MOJO bringt ´Darlin’ I Won’t Tell´ abermals auf Touren. Ein melodisches und melancholisches Südstaaten-Feeling samt Soul packt ´Do It For The Money´ in den Kessel. Sogar eine Power-Ballade namens ´Hold Me Down´ passt bei BLACKTOP MOJO auf die diesjährige Hitliste, um in der Folge mit ´Cough´ nochmals ordentlich Kick-Ass zu treten, bevor der epische Abgang ´Tail Lights´ den großen rußhaltigen Schlussakkord setzt.
Außerordentlich top, BLACKTOP MOJO.
(8,5 Punkte)