AXEL RUDI PELL – Lost XXIII

~ 2022 (Steamhammer / SPV) – Stil: Hardrock ~

Obwohl die Welt verloren scheint, auf Axel Rudi Pell ist Verlass. Der Bochumer Gitarrist und Songschreiber beglückt mit seinem neuesten Studioalbum abermals seine große Anhängerschaft und die des klassischen Hardrock im Allgemeinen. Der Albumtitel ´Lost XXIII´ steht dabei offensichtlich als synonym für unsere “Lost World”, da die römische Ziffer 23 kryptoisiert den Buchstaben W ersetzt.

Das Erfolgsrezept von Axel Rudi Pell ist hingegen gleich und schlicht geblieben. Seine Gefolgschaft wird er in diesen Tagen mit zehn neuen Kompositionen retten, seine musikalischen Vorlieben mit einer Konsequenz, die kaum ein anderer Musiker derart erfolgreich über drei Dekaden hinweg umzusetzen vermag, neuerlich in Songs kleiden.

Wieso sollte er auch an diesem Erfolgskonzept, das er seit über zwanzig Jahren mit Sänger Johnny Gioeli, Bassist Volker Krawczak und Keyboarder Ferdy Doernberg sowie seit über zehn Jahren mit Schlagzeuger Bobby Rondinelli umsetzt, irgendetwas ändern, solange Musiker und Fangemeinde daran großen Spaß finden? Verblüffende Verkaufszahlen, steile Chart-Notierungen und kontinuierlich zunehmende Zuschauerzahlen geben die Antwort.

Aus der neuen Songkollektion stechen bereits aufgrund ihrer Länge von beinahe neun Minuten die Power-Ballade ´Gone With The Wind´ und das finale Epos ´Lost XXIII´ hervor. Axel Rudi Pell hat allerdings ebenso den Rock-Kracher ´Survive´ (“Will we survive, who is our enemy, restrictions for all, can’t you see.”) und den Rock-Renner ´Follow The Beast´ (“Follow the beast, the end is in sight, the end’s coming near.”), ähnlich der Pell’schen Nullerjahre, mitgebracht.

Shouter Johnny Gioeli bringt hingegen im Speziellen die Melodien für den Shout im altklassischen Groove ´No Compromise´ sowie für ´Down On The Streets´ mit. Letztere Komposition zeigt sich ebenso wie ´Freight Train´ ganz in der Tradition früher Pell-Jahre. Nichtsdestoweniger blickt die Fangemeinde mit der Klavier-Ballade ´Fly With Me´ sowie dem explosiven Instrumental ´The Rise Of Ankhoor´ auf weiteres Hervorstechendes und nicht minder Erwartbares.

(7,5 Punkte)

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Pic: Steamhammer/SPV
(VÖ: 14.04.2022)