NEW HORIZON – Gate Of The Gods
~ 2022 (Frontiers) – Stil: True Melodic Metal ~
Hinter den Schweden NEW HORIZON verbergen sich Sänger Erik Gronwall und Songwriter, Producer und Multi-Instrumentalist Jona Tee, die schon bei der Band H.E.A.T. zusammenarbeiteten.
Ihr Stil geht Richtung True Metal und Mitsing-Metal à la spätere HELLOWEEN. Der Opener (nach klassischem Intro) ´We Unite´ ist gleich Richtung Hymne angelehnt. Ich würde wetten, den Song hätte ich schon ein paar Mal gehört. Der Refrain ist etwas klischeehaft gestaltet. Das Gitarrenspiel von Jona oder den vielen Gästen ist ziemlich virtuos und an manche Vorbilder angelehnt, die sich auch eher im skandinavischen Raum tummeln. ´Stronger Than Steel´ ist vom Titel – wie auch andere Song-Taufnamen – fest im Metal-Klischee verhaftet, kann aber mit ordentlich Power punkten. Das gilt beides auch für ´Cry For Freedom´, wo Jona Tee, eigentlich gelernter Keyboarder, dieses Instrument den Gitarren gleichstellt und Eric Gronwall auf den Spuren von Melodic-Vokal-Ikonen wie Ronnie Atkins oder Roy Khan wandelt. Da schlägt er sich gar nicht schlecht. Es war sicher eine gute Entscheidung, statt Gastsängern wie laut Info zuerst geplant, Eric das ganze Album einsingen zu lassen.
Für diese Art von Musik scheint es ja nach wie vor eine ordentliche Nachfrage zu geben. Und irgendwie ist es technisch und vom Einsatz und der intrinsischen Motivation der Musiker eine ordentliche Leistung. Die Gitarren dürfen ganz gut loslegen und bei einigen Titeln wie ´Fearless´ sich auch mal aus dem Korsett freispielen. Aber der Déjà Vu-Effekt ist bei Songs wie ´Call Of The Underground´ oder ´Event Horizon´ vor allem im Chorus-Bereich schon sehr enorm. Da hätte ich mir etwas mehr Ideenreichtum gewünscht. Vielleicht sollte Jona Tee da ein paar Partner für das Songwriting suchen. Das trübt den Spaß zumindest für mich, ich habe mich allerdings an dieser Art der Musik auch etwas satt gehört. ´Gate Of The Gods´ am Schluss ist zumindest ein mächtiger Abschluss und zeigt das Potenzial der Band auf.
Eric Grönwall (toller passender schwedischer Name) ist auf jeden Fall ein Guter, die Band hat auch viel Energie und so kann ich hier gerne die Platte Genreliebhaberinnen und -liebhabern dringend zur Hörprobe empfehlen.
(6,75 Punkte)