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VOLDT – Vandalism

 ~ 2022 (Independent/Blood Blast Distribution) – Stil: Metal verschiedener Spielarten ~


 

VOLDT sind drei verwegen aussehende Burschen aus deutschen Landen, die ein Faible für Metal und auch eine gehörige Portion Humor haben, wie man schon den im Info mitgesendeten Bildern entnehmen kann. Da steht ein wackerer VW Golf mit Hamburger Kennzeichen und die zwei Musiker in Regenbekleidung und einer in Metal- und Rap-Posen, wenn man das Goldkettchen und die Fellbekleidung (nix MANOWAR, eher ein Angeber-Umhang als Unterhosen) in Betracht bezieht. Auch auf dem landwirtschaftlichen Feld gibt es Aufnahmen mit den Musikern.

Der Metal von VOLDT beruht auf klassischen Strukturen mit Progressive-, Thrash- und HC-Einflüssen. Die auch genannten Black Metal-Einflüsse sind aus meiner Sicht eher rudimentär. Der Gesang ist ziemlich originell. Wehklagend mit viel Power. Mir gefällt er sehr gut. Doch ich bin mir einigermaßen sicher, dass nicht jede und jeder davon begeistert sein wird. Bei Songs wie ´Monsters Of The Sea´ gibt es unzählige Breaks, was es für den Hörer / die Hörerin nicht einfach macht. Die revolutionären Erneuerer des Metal-Geschehens sind sie nicht, passen aber auch nicht in die üblichen Schubladen.

Mich erinnern VOLDT irgendwie an wertvolle, aber vergessene Exzentriker wie NAKED SUN mit Max Vanderwolf. Nix, was der Normalheadbanger unbedingt ohne Vorwarnung goutieren kann oder will. Keine Hintergrund-Bangermusik. Eher ein wenig exaltiert und schillernd. Das passt dann auch wieder zu den Fotos.

Mit einer stärkeren Produktion (ist halt bei Eigenproduktionen leider oft der schwache Punkt) wäre auch noch mehr drin.

So gibt es 7 Punkte als Ansporn.

Harald Pfeiffer

 

 

 

 

 

 

Wer etwas Aufheiterung in diesen herausfordernden Zeiten sucht, dem sei die Lektüre der Tags unter VOLDT-Insta-Posts warm empfohlen, hier als Beispiel mal der zur neuen Zusammenarbeit mit „Blood Blast Distribution“, dem rein digitalen “Nuclear Blast”-PR-Ableger:

#voldt #metal #hamburg #germany #heavymetal #posers #whimps #manowar #hammer #nuclearblast #vw #polo #fame #glamour #money #pimp #fur #trenchcoat #germanysnexttopmodel #garage #rocknroll #diy #newalbum #shooting #goldchain #expensive #zerofucks #thatsit #satan

Das macht doch genauso viel Laune wie das Selbstläufer-Quiz „wer erkennt als Erster altbekannte Hit-Riffs in den neuen Songs?“, oder eben das irre Lachen Al Shirazi‘s, mit dem der erste vollwertige Langspieler des Hamburger Trios beginnt. Sie nehmen ihre Sache, man könnte fast sagen: ihre Mission, sehr ernst, sich selbst dagegen umso weniger, und das macht VOLDT so erfrischend.

Schon ihr erstes, von uns damals abgefeiertes Demo hinterließ 2017 aus dem Stand eine fette Duftmarke, Details lassen sich hier nachlesen, drei der Songs schafften es 2019 auch auf die EP ´Voken´; in der Zwischenzeit erreichte das vielbeschäftigte Drum- und youtube-Phänomen Wanja „Nechtan“ Gröger ein Ruf aus Nidaros, wo er sich seit 2019 den Melodic-Prog-Extremisten von KEEP OF KALESSIN angeschlossen hat. Und heute überrascht  ´Vandalism´ mit einigen Neuerungen, die den von VOLDT selbst „Metal Pathos“ getauften, eklektischen Stil mit seiner verwegenen Mischung aus nicht unbedingt intuitiv zusammenpassenden Genres nochmals deutlich erweitern. Die Band preist das neue fliegende V an als geeignet “FFO: Dio, Deafheaven, Dragonforce”, und liegt damit nicht einmal weit von der Wahrheit entfernt.

Es sind dieselben Klischees, mit denen sie auch musikalisch spielen, wenn sie speedgeblasteten Thrash absoluter Riffbetonung mit modernem stop-and-go-Groovemetal, grungig-postrockender Weite und Abgeklärtheit und episch-klassischen Melodiezitaten zu einem unerhörten eigenen Sound verbinden. Al’s überpathetischer Gesang vs. seinen Krepier-Growls kann als eigene Kunstform durchgehen, und die ständigen komplex-progressiven Technikeskapaden jedes der drei Beteiligten reichern die gehaltvolle Suppe mit weiterer Würze an.

Beispiele gefällig? Der ´Headless Haunting Hound´ jagt SOUNDGARDEN zusammen mit einer Horde Blackgazern vor sich her, ´Killing At The Speed Of Light´ verheiratet komplexe Rhythmik mit Blastbeats und einem epischen Refrain, bevor uns die Monsters of Stadionrock, aka ´Monsters Of The Sea´ verschlingen. Wer’s genau wissen will schaut sich als Quintessenz einfach das ´Shame Or Glory´-Video unten an, genau wie das Cover in bester DIY-Manier von Groovemonster Johannes Horas zusammen mit Al Shirazi gestaltet.  Ja, die drei Tausendsassi haben noch viel mehr drauf als “nur” instrumentale und kompositorische Skills, vermutlich bereiten sich sich in irgendeiner Hamburger Garage gerade auf die Übernahme der Weltherrschaft vor.

Vnser Vazit: voller Vorfreude auf viele noch volgende vollendete Verwöhnungen verbleiben vns viele Verbeugungen vor VOLDT, vnd vir vergeben verdiente VIII Volkswagenkupplungen!

U.Violet

 

 

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