REVIVER – A Thousand Lives
~ 2022 (Remedy Records) – Stil: Heavy Metal ~
Willkommen zurück, REVIVER!
Nein, diese Truppe aus den Niederlanden ist mir bisher nicht untergekommen. Dabei war die Gründung schon 1997. Die größte Zeit waren dann die Jahre 2003 bis 2006. Zwei EPs und ein volles, selbstbetiteltes, Album entstammen dieser Zeit. Dazu erschienen Tracks auf diversen Kompilationen. Das damals noch existierende “Heavy Oder Was” etwa ließ REVIVER an der ´Metal Crusade III´ teilnehmen. Aber auch an Tributen an SAXON oder RUNNING WILD beteiligte man sich. Dann geschah etwas, was viele Bands erleben. Man konnte sich über den musikalischen Weg nicht einig werden. So erfolgte 2006 die Auflösung.
2017 trafen sich die beiden Gitarristen wieder. Da kam wohl auch der Gedanke auf, die Erfolgsbesetzung der Nuller Jahre zu reaktivieren. So spielen sie wieder zusammen, Patrick van Maurik am Gesang, die Sechssaiter Tom Heemskerk und Fred Mantel, Stefan Brederode am Bass sowie Trommler Tom van Veenhuijzen. So liegen eben aber auch zwischen Debüt und aktuellem Dreher siebzehn lange Jahre.
Heute, viele Jahre älter, viele Jahre reifer, haben REVIVER ihren Weg gefunden. Wüsste man es nicht besser, könnte man die Jungs irgendwo zwischen Texas und Colorado verorten. Das Gesamtpaket mit US Power Metal zu umschreiben, ist sicher nicht falsch. Mit der energischen Gitarrenarbeit, dem leicht sirenenhaften Gesang und der angedeuteten Prog-Note liegt es nicht fern, Vergleiche mit HELSTAR und JAG PANZER zu ziehen.
Was aber vor allem wichtig ist, sie schaffen Songs, die sich auch auf längere Sicht im Hirn festsetzen. Beispiele gefällig? Klaro. Nehmen wir das wütende ´Hands Of The USA´. Und da steht dann neben der Wut ein richtig eingängiger, konzerbesucherfreundlicher Chorus. Dem kritischen Blick in die jüngere Geschichte möchte ich eines hinzufügen. Das Problem ist aktuell nicht die USA oder der Westen, aktuell sollte man von den “Hands Of Putin” sprechen. Der darauf folgende Thrasher ´Kill The King ´ ruft aber sicher eher nicht zum Tyrannenmord auf. Ein weiterer Tipp meinerseits wäre ´Tell Me´. Das spielt mit Atmosphäre und Dynamik neben rasend schnellen Speed-Attacken.
REVIVER ist ein richtig starker Dreher gelungen. Neben Fans oben erwähnter Bands sollten auch alle mal ein Ohr riskieren, die sich mit dem Letzten Output von SCEPTOR anfreunden konnten. Und auch daheim sollten sie auf einer qualitativen Stufe gesehen werden mit PICTURE oder BURNING. Genug der Worte, eine Tat liegt noch an, die Vergabe von 8 Punkten.