ARMIN SABOL – Back In Blue
~ 2022 (Metalapolis Records) – Stil: Blues Rock ~
Seit 45 Jahren, zu Beginn mit Mat Sinner bei SHIVA (natürlich die deutschen und nicht die NWoBHM-Heroen), ist Armin im Hard Rock-Geschehen aktiv. Hazel O’Connor, Eric Burdon und der Schwaben Schilling Peter “Major Tom” sind einige der musikalischen Stationen von Armin.
Hier legt er eine Solo-Platte vor, die sich beim ersten Song stark an ZZ TOP orientiert, sowohl bei der Gitarre als auch beim Gesang. Aber auch klassische Blues- und Hard Rock Versatzstücke der guten WHITESNAKE Ende der 70er / Anfang der 80er haben es ihm, wie man auf ´Bad Harvest´ hört, angetan. Das Gitarrensolo neigt hier auch stärker zum Hard Rock. Mit ´Going Down´, dem Klassiker von Don Nix, begibt er sich in den Wettbewerb mit damaligen Szene-Größen wie Stan Webb und seinen CHICKEN SHACK. Schwer, bei diesem Song noch neue Akzente zu setzen.
Bei ´Hold On´ gibt es ordentliche Heavy-Riffs. Der Gesang geht schon in Richtung ACCEPT, aber der Funke springt bei mir nicht so richtig über. Und ´Boom Boom´, der John Lee Hooker-Klassiker ist dann vielleicht keine so glückliche Wahl, wer will schon gegen die Legende John Lee Hooker bestehen? Armin nicht. Da vermisst man den gutturalen Gesang des Meisters. ´Key To The Highway´ zitiert Country und Blues und ist ein weiterer bewährter Klassiker, der besonders mit Eric Clapton verbunden ist. Ganz gute Gitarre. Unnötig natürlich ´Sharp Dressed Man´, sehr nah am Original, aber sehr weit von der Klasse von ZZ TOP entfernt. Auch puren Rock’n’Roll gibt es mit ´Ready To Roll´. Das ist sehr passabel. ´The Old School Of Life´ zum Schluss geht mit seinem Country-Schuss dann schon Richtung….ich verkneife mir den Vergleich (bekannte deutsche Country-Band).
Insgesamt sehr solide, aber auch etwas brav und altbacken. Die Gitarrenarbeit ist gut, der Gesang okay. Man hört, dass die Platte Armin und seinen Mitmusikern viel Spaß gemacht hat. Ob das auf die Hörerin / den Hörer überspringt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich verstehe, dass es reizvoll ist, Klassiker aufzunehmen, aber dann ist die Latte auch sehr hoch gelegt. Die Platte lief gut durch bei mir. Aber sie wird wohl bei mir nicht noch einmal gespielt werden.
Zwar viele Coverversionen, aber trotzdem eine Wertung von mir zur Orientierung.
(6 Punkte)
(VÖ: 1.04.2022)