KRIS BARRAS – Death Valley Paradise
~ 2022 (Mascot) – Stil: Power Hard Rock ~
Kris Barras, Brite sowie Blues und Hard Rocker, hat aus der Corona-Pandemie seine eigenen Schlüsse gezogen und nach monatelangem Nichtstun die verlorene Kreativität mit seiner Band im Studio wiedergewonnen. Mit ´Dead Horses´ legt er mit viel Kraft und der richtigen Mischung aus Härte und einer gewissen Eingängigkeit gut los. Auch ´Long Gone´ hat harte Gitarren (die er selbst spielt) und gute Hooks im Gepäck. Kris Barras ist übrigens auch ein erfolgreicher Kampfsportler, deshalb bin ich mit Kritik erst einmal vorsichtig. Kleiner Sparwitz. Nein, er sieht ein bisschen aus wie der Sohn oder kleine Bruder von Kerry King.
Aber hinweg mit solchen Nebensächlichkeiten. Zu kritisieren gibt es erst einmal nicht viel, weil er recht konsequent ans Werk geht und das Album eine hohe Geschlossenheit hat. Diese Geschlossenheit führt höchstens bei den Refrains zu einer gewissen Austauschbarkeit. Der Aufbau der Songs klingt meistens auch etwas ähnlich.
Kris Barras schafft es aber bei aller Ohrwurmtauglichkeit seiner Songs, sich durch eine gesunde Konsequenz, raue Gitarre und stramme Drums vom BON JOVI-Mainstream erfolgreich abzugrenzen und trotzdem eingängigen Rock zu machen. „Schwer und düster“ wie ich irgendwo im Info las, finde ich seine Musik nicht unbedingt. „Schwer“ geht noch durch, aber unter „düster“ versteht ein Metal verseuchter Typ wie ich schon etwas anderes. Was gibt es noch zu berichten? Ein starkes Gitarrensolo bei ´Who Needs Enemies´ bleibt haften und die süß-saure Ballade ´Wake Me When It’s Over´, die wie viele Songs eine – mir fällt leider nichts Besseres ein –gewisse „Airplay-Fähigkeit“ besitzt. Aber auch jederzeit „modern“ klingt, wie beim High Energy-Post Rock von ´Cigarettes And Gasoline´.
Die Band ist tight, die Produktion schnörkellos. Insgesamt allen zu empfehlen, die guten Rock mögen, der auf der mittleren Härteskala liegt und trotzdem eingängig klingt.
(7,25 Punkte)
Pic: John McMurtrie
(VÖ: 4.03.3022)