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DEGREED – Are You Ready

~ 2022 (Frontiers Music) – Stil: Hard Rock ~


´Into The Fire´, ja, da denke ich gleich an DOKKEN und ihren Klassiker ´Tooth And Nail´. Aber leider ist dieses ´Into The Fire´ doch deutlich keyboardlastiger, aber trotzdem ein ordentlicher Einstieg in das sechste Album (ohne das erste Mini-Album) der schwedischen Melodic Hard Rocker DEGREED.

Auch bei DEGREED sind vor allem die Refrains mit Klischees durchzogen, aber insgesamt für “Frontiers”-Verhältnisse ziemlich knackiger musikalischer Ansatz. Es ist auch Platz für sinnvolle Breaks und ordentliche Gitarrensoli. ´Feed The Lie´ geht richtig heavy los und erinnert an die dänischen Heroen PRETTY MAIDS. Das ist niemals ein Fehler. ´Radio´ ist leider so wie man es sich bei einem Titel dieses Namens vorstellt. Das ist tiefster 80er-Quatsch und nur die gute Stimme von Sänger Robin Eriksson und ein Break in der Mitte retten diesen Titel.

Eigentlich sehen die vier Musiker ja ziemlich cool auf dem großen Sofa auf dem Cover aus (nein, nein nix D.A.D., das ist sicher reiner Zufall), aber richtig mutig oder cool klingen die wenigsten Songs. Der Titelsong ´Are You Ready´ (sehr origineller Titel) bringt ein wenig Blues-Rock-Feeling zu Anfang ein, geht dann aber wieder in das musikalische Korsett über, aber die Gitarre darf auch hier mal ordentlich loslegen. ´Burning´ erinnert wieder an andere verdiente skandinavische Kollegen, ist aber ein wirklich starker melodischer Hard Rock-Song, knackig, melodisch und mit interessanter musikalischer Bridge in der Mitte. ´Falling Down´ driftet dann wieder ins Balladeske ab, mit mächtigem Chorus.

´Lost In Paradise´ beginnt wie ein Song von Gary Moore mit COLOSSEUM II in den 70er-Jahren, wird aber schnell zum Hard Rock Pop-Song aus dem hohen Norden. Wieder eher schwach, da Melodien und Hooks benutzt werden, die ein monumentales Déjà-Vu- Erlebnis bei mir hervorrufen. ´Turn Back´ macht auch dem Namen alle Ehre mit klassischem 80er Electric-Piano-Erlebnis. ´We Will Win´ legt härtemäßig etwas zu. ´Desire´ ist schon fast poppig, kann aber durch den klugen Songaufbau zum Schluss wieder etwas mehr Aufmerksamkeit erheischen.

Originalität ist hier wirklich eher sehr, sehr klein geschrieben, aber nicht nur Genreliebhaber können insgesamt sicher Gefallen an dieser Band finden, denn sie ist musikalisch und technisch mehr als solide. Nur das Songwriting kann dieses konstant ordentliche bis gute Niveau nicht permanent halten.

(Knapp 7 Punkte)

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