ALAN PARSONS – One Note Symphony – Live In Tel Aviv
~ 2022 (Frontiers) – Stil: Symphonic Pop Rock ~
War da nicht neulich schon eine Veröffentlichung, die ich besprochen habe? Ja klar, eine Live-Aufnahme aus den Niederlanden. Schon einige Monate später, steht schon wieder ein Live-Dokument von Alan Parsons zur Besprechung an. Auch gleich wieder als 3 LP, 2 CD mit DVD u.v.a. Dieses Mal nicht mit so viel Synthesizer, sondern gleich mit einem ganzen Orchester, dem „Israel Philharmonic Orchestra“.
Das macht das Ganze natürlich noch bombastischer. Der Einstieg ist mit kurzer Ansage sehr schmucklos und sehr symphonisch. Das ist bei dem Titel jetzt nicht überraschend. Titel zwei ist gleich ein Hit ´Damned If I Do´. Noch bekannter natürlich das folgende ´Don’t Answer Me´. Da wippt der Fuß gleich mit, auch wenn sich der Verstand dagegen wehrt. Gutes Radiofutter. In Titel fünf ist dann ´The Raven´, ein wahrer Klassiker, wieder recht lieblos versteckt, aber wenigstens darf eine Gitarre kurz aufheulen. ´Luciferama´ habe ich sicher schon hundertmal gehört, auch wenn ich nur unter Androhung von Gewalt oder Familienmitgliedern zuliebe Radio höre. „Ach das war ja auch von dem…“ höre ich mich sagen. Schon ganz viele Ohrwürmer im Parson’schen Gepäck.
Beinharten Alan Parsons-Fans fällt natürlich auf, dass zumindest die Anfangssetlist sehr an ´The Neverending Show: Live In The Netherlands´, oben genanntes Live-Epos von letztem Jahr, entspricht. Genauer gesagt 7 der 9 Titel auf der ersten CD waren auch auf ´The Neverending Show´. Ob das viel Sinn macht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Klar, wenn es sich um eine Lieblingsband handelt, nimmt man alles mit.
CD 2 hat für mich deutlich weniger Aha-Effekte, ist noch etwas bombastischer (beim ersten Titel ´The Sorcerer’s Apprentice´ darf das Orchester zunächst alleine spielen, ohne störendes Rock-Gedudel) und zieht sich schon etwas hin (´I Can’t Get There From Here´ klingt schon wie im Musical), bis ´Sirius/Eye In The Sky´ wieder nostalgische Erinnerungen im Hirn freilegt und das Publikum gar schier ausflippen lässt.
Der Sound ist klar, das Orchester je nach Song oft eher Hintergrundbeiwerk, das hätte der Alan auch aus dem Synthie geholt. Aber wenn man es sich leisten kann, ist Orchester schon besser. Auch die Publikumseinsprengsel klingen perfekt, da will ich jetzt aber nichts unterstellen.
Also, once again: Nostalgiker und auf Symphonie-Rock gepolte, dürfen auch hier glückselig ins Regal greifen, digital oder Vinyl je nach Geschmack. Klingt wie aus einer anderen Epoche. Ich brauch es nicht.
(Ohne Wertung)