SLASH FEAT. MYLES KENNEDY AND THE CONSPIRATORS – 4

~ 2022 (Gibson Records/BMG) – Stil: Rock/Hardrock ~

Jeder kennt Slash, der sich mit GUNS N’ ROSES und den drei Weltklasse-Alben ´Appetite For Destruction´ (1987), ´Use Your Illusion I´ (1991) und ´Use Your Illusion II´ (1991) auf der Weltbühne etablierte, ehe er diese vorübergehend verließ und mit zwei VELVET REVOLVER-Scheiben seine große Rückkehr feierte.

Sein Solo-Debüt ´Slash´ (2010) veröffentlichte er mit einer Vielzahl an Sängern, u.a. mit Lemmy, Ozzy, Chris Cornell und Myles Kennedy. Da er anschließend mit seinen Live-Musikern auch an dem Nachfolger arbeitete, ergab sich aus dem Solo-Projekt das neue Bandprojekt SLASH FEAT. MYLES KENNEDY AND THE CONSPIRATORS.

2022 erscheint Slashs fünftes Solo-Album bzw. das vierte mit Sänger Myles Kennedy und den CONSPIRATORS, bestehend aus Schlagzeuger Brent Fitz, Bassist Todd Kerns und Gitarrist Frank Sidoris. Gemeinsam in einem Studio in Nashville aufgenommen, versprüht die Premiere für das neu gegründete Label “Gibson Records” der legendären Gitarren-Marke Gibson echtes Live-Feeling.

Der feurige Opener ´The River Is Rising´ präsentiert sich im klassischen Retro-Rock mit dem gewissen 90s-Feeling, inklusive eines wütenden Gitarrensolo. Anschließend gaukelt ´Whatever Gets You By´ wenigstens in den ersten Sekunden Live-Jam-Feeling vor, schleicht und schlürft sich allerdings schnell zum echten Rocker empor. Ein weiterer Vintage-Rocker darf zudem mit ´The Path Less Followed´ beklatscht werden, immer wieder mit altbekannten Wendungen aus der Vergangenheit bestückt. Die Talk Box reißt dagegen ´C’est La Vie´ aus der Gewöhnlichkeit und der vertrauten Melodie. Selbst der Beginn von ´Actions Speak Louder Than Words´ lässt sofort das Kleinhirn nach dem entsprechenden Pendant absuchen, ´Fill My World´ findet es bereits in den ersten Sekunden bei ´Sweet Child O‘ Mine´. Ein orientalischer Hauch umweht ´Spirit Love´, Gedanken an bessere Tage im Hause AEROSMITH ein ´April Fool´. Wenigstens hämmert die Rhythmus-Abteilung noch ´Call Off The Dogs´ nach vorne, denn das unprätentiöse Epos ´Fall Back To Earth´ beendet schlichtweg ein äußerst profanes Werk.

(6,5 Punkte)

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Pic: Austin Nelson