STORACE – Live And Let Live
~ 2022 (Cream Of Rock) – Stil: Hard Rock ~
Gestatten, STORACE, MARC STORACE. Sänger/ex-Sänger (je nachdem, ob man die Final-Tour nach der Corona-Scheiße fortsetzt) der legendären Schweizer Rocker KROKUS hat noch lange nicht die Schnauze voll vom Rock`n`Roll, trotz seiner siebzig Jahre. Mit ´Live An Let Live´ legt er sein erstes Soloalbum vor. Was macht also ein Rocksänger? Klar, rocken. Was macht eine weltbekannte Stimme wie STORACE auf seinem Soloalbum? Klar, auch rocken. Und wie klingt das Endergebnis?
In den ersten Durchläufen wenig spektakulär. Solider Hard Rock mit hier und da bluesigen Elementen. Innovationen Null. Geradliniger Rock, getragen von einer soliden Gitarrenarbeit und dieser unverwüstlichen Stimme von STORACE. Die ein oder andere musikalische Verbindung zu den letzten KROKUS-Alben sind ebenso offenkundig nicht zu überhören. Das ist die Ausgangssituation.
Altbekanntes gut aufgewärmt. Klassische Hard Rock-Nummern mit Ohrwurmcharakter, die einem ein wohliges, gutes Gefühl geben. Die Nummern sterben oder leben mit der unverwechselbaren Stimme STORACEs, die sozusagen die Deluxe Creme auf dem schnöden Schokopudding darstellt.
Mit dem Opener und Titeltrack hat er eine saucoole Nummer am Start, der die Erwartungen steil nach oben schießen lässt. Das folgende ´High On Love´ hat die bluesig-groovige AC/DC-Note und überzeugt am meisten mit dem starken Refrain. Das eher schleppende ´Lady Of The Night´ setzt auch auf altbewährte Rockbauweise, wird nur durch die starke Stimme STORACE getragen und ebenso wiederum von einem ausdrucksstarken Refrain. So hört man sich durch zehn sauber produzierte Songs, die in altbewährten Rockvorgaben räubern, und wie schon angedeutet, keinerlei Innovationen erkennen lassen. Alles wirkt vertraut, ziemlich abgelutscht und doch erfrischend.
So paradox es klingt, obwohl schon millionenfach jedes Riff, jeden Takt gehört, ist das alles sehr gefällig verpackt und rockt einfach mit einem äußerst positiven Vibe. Das liegt, da gibt es nichts zu diskutieren, wie schon erwähnt, an einer sehr soliden Gitarrenarbeit und eben dieser unverwüstlichen Stimme.
Als Totalausfall ist eigentlich nur, wie könnte es auf einem Album sein, das klassischen Rockvorgaben folgt, die überflüssige Ballade ´Don`t Wanna Go´. Ansonsten habe ich persönlich Spaß mit dem Album, das sich gerade mit den rockigen Nummern verdammt nachhaltig in den Gehörgängen verbeißt. Und letztendlich soll Musik ja ein gutes Gefühl vermitteln, was mit diesem Album geschieht. Da spielt es auch keine Rolle, dass ´Love Over Money´ so offensichtlich geklaut klingt.
(7 Punkte)