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OMEGA – Omega & III

~ 2022 (MiG Music) – Stil: Hard Rock/Psych Rock ~


Die 1962er Schülerband OMEGA wird heuer 60 Jahre alt. Da ist es wahrlich an der Zeit, dass OMEGA und “MiG Music” ein Abkommen schließen, damit der umfangreiche Backkatalog der ungarischen Legende auch wieder physisch und erstmals komplett digital unter das Volk gebracht werden kann.

Den Anfang machen die englischsprachigen Werke, die in den Siebzigerjahren OMEGA der Hörerschaft im Westen näher bringen sollten. Leider wird Sänger und Gründungsmitglied János Kóbor diese Veröffentlichungen nicht mehr erleben, da er am 6. Dezember 2021 verstarb und den Bandmitgliedern László Benkő († 18. November 2020) und Tamás Mihály († 21. November 2020) ins Himmelreich folgte.

“MiG Music” lassen 2022 auf einer Doppel-CD das erste und das dritte englischsprachige Werk zu einer Einheit verschmelzen. ´Omega I´ war eine Kompilation von Songs aus den originalen, ungarischen Alben ´Omega 5´ und ´200 Évvel Az Utolsó Háború Után´. ´Omega III´ griff hingegen auch auf Songmaterial zurück, das im ungarischen Original bis in das Jahr 1969 zurückreichte.

Der deutsche Plattenproduzent Peter Hauke holte zu Beginn der Siebzigerjahre OMEGA nach Deutschland, um mit besseren Aufnahmetechniken die Qualitäten der Ungarn freizulegen und sie mit englischen Songs weltweit zu vermarkten. Zudem lancierte Peter Haukes Label zur Unterstützung der ersten “Bacillus” -Veröffentlichung zwei Singles des heutigen OMEGA-Welthits ´Gyöngyhajú Lány´ auf Englisch (´Pearls In Her Hair´) und auf Deutsch (´Perlen im Haar´).

 

~ Omega (1973) ~

 

´Omega I´ enthielt die Songs des ungarischen Originals ´Omega 5´, die ebenso im selben Jahr auf dem ungarischen Markt erschienen: ´Parting Song´, ´The Bird´ und ´The Lying Girl´. Die Lieder aus dem Werk ´200 Évvel Az Utolsó Háború Után´, das 1972 aufgenommen wurde, fielen in Ungarn vorerst der Zensur zum Opfer und konnten hier auf Englisch das Licht der Öffentlichkeit erblicken: ´Everytime She Steps In´, ´After A Hard Year´, ´Delicate Sweep´ und ´White Magic Stone´. Das zensierte Werk ´200 Évvel Az Utolsó Háború Után´ konnte allerdings nicht vor 1998 in seiner geplanten Form veröffentlicht werden. Dennoch blieben die Songs auch in Ungarn nicht unbekannt, denn sie standen teilweise auf dem 1972er Album ´Élő Omega´, einem Live-Album mit nachträglich ergänztem Applaus.

Waren OMEGA zuvor noch beinahe eine Schülerband, wurden sie spätestens jetzt mit ihrer Hinwendung zum Hardrock und Psychedelic/Space Rock erwachsen. Vor allem der Verlust von Gitarrist und Hauptkomponist Gábor Presser musste umgehend kompensiert werden, denn sie verloren neben ihm auch Schlagzeuger József Laux sowie ihre Texterin Anna Adamis an LOCOMOTIV GT.

Doch OMEGA hatten auf ´Omega I´ bereits einige Asse für das Publikum jenseits des Eisernen Vorhangs im Ärmel. Ein ´Everytime She Steps In´ besaß diese himmlische Schönheit des Prog Rock, die gleißende Strahlen Seelenwärme aussendet. OMEGA nahmen zudem mit Songs wie ´Delicate Sweep´ und ´Parting Song´ den Konkurrenzkampf mit URIAH HEEP auf und spielten bei ´The Bird´ beinahe Proto-Metal. Den magischen Höhepunkt platzierten sie allerdings mit dem achtminütigen ´White Magic Stone´ an das Ende der Scheibe.

Die zwischenzeitlichen Streifzüge durch psychedelische Weiten ließen OMEGA mit ´Omega III´ hinter sich und spielten zur Begrüßung feurige Hardrocknummern, ´Stormy Fire´ und ´Spanish Guitar´, die beide im ungarischen Original auf ´10.000 Lépés´ zu finden waren. Den wunderbar melancholischen Hardrock, wie ihn etwa auch URIAH HEEP zu spielen vermochten, zelebrierten sie in frischen Kompositionen wie ´Remembering´ und ´I Go Away´. ´Just A Bloom´ strahlte sogar ein leicht abgespacetes Jam-Feeling aus. Dagegen waren ´Go On The Spree´, ´Everytime She Steps In´ und ´Live As Long As´ eine Spur leichter. Doch mit ´Fancy Jeep´ aka ´Omegautó´ holten OMEGA zu hohem Gesang und Chorgesang nochmal alle auf die Bühne.

 

~ Omega III (1974) ~

 

János Kóbor – Gesang, Schlagzeug
György Molnár – Gitarre
László Benkő – Orgel, Klavier, Moog, Mellotron
Tamás Mihály – Bass, Akustikgitarre, Klavier
Ferenc Debreceni – Schlagzeug


(VÖ: 28.01.2022)

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