BASTET – Bastet
~ 2022 (Steel Shark Records) – Stil: Hard & Heavy (US-) Power Metal ~
Heavy Metal at it’s very Best! Und immer wieder Italien. Wie klingt Italien? Das kann heute keiner mehr so treffsicher sagen, denn die hochkarätige Menge an Outputs unterschiedlichster Stilrichtungen hat unsere sonnigen Gemüter längst ganz dick auf der Landkarte der Musik platziert. Was mir bisher noch gefehlt hat, war ein fähiger Vertreter des Genres “Überseemetall mit starker Frontfrau” statt gothischen Diven.
Und bei dem Allmächtigen – dieses von Gitarrist Mike Petrone 2019 als Nebenprojekt gestartete Duo BASTET (er und alle hier beteiligten Musiker außer der Sängerin sind bei GENGIS KHAN als auch bei VESCERA um Namensgeber und Fronter Michael aktiv) mit der wunderbaren, bisher unbeschriebenen Nico Gilli, Fabio Alessandrini (Drums – u.a. ANNIHILATOR & TDW) und Frank Leone (Bass – das Album wurde von Produzent und DGM-Gitarrist Simone Mularoni eingespielt) hier aus dem Hut zaubern, muss sich in keinster Weise hinter meinen Genre-Faves CHASTAIN, TEMTRIS, TARA LYNCH oder HUNTRESS (R.I.P. Jill Janus) verstecken.
Im Gegenteil – nicht nur Powermetaller, die bereits mit der Riffwalze von Opener ´Lights Out´ oder der VICIOUS RUMORS-Speedmetalbombe ´Reckless´ samt Gangshouts dermaßen gepflegt auf’s Maul bekommen, sondern auch Freunde von melodischem Hard & Heavy à la DOKKEN (höre ´Heavy Changes´ & ´Locked Without Key´) bis MALICE dürfen ihre Ohren spitzen, auch wenn die famose Stimme meiner neuen Metalqueen Nico Gilli einen herrlich räudigen Charakter wie einst die legendäre Wendy O. (R.I.P.) stets angenehme Ecken und Kanten zum Vorschein bringt.
Alleine wegen Mike Petrones herrlichem Gitarrenoverkill bei ´Anger In Your Eyes´ (als auch den klasse Soli auf dem gesamten Album) – dessen ursprüngliche Heavy-Metal-Firepower sich auch auf der letzten PRIEST-Album gut gemacht hätte – wären BASTET früher von Mike Varney bei seinen “Shrapnel Records” als Next-Wizard-Combo vom Fleck weg gesignt worden und jetzt sagt nicht, da wären keine Klassiker und echte Star-Entdeckungen drunter gewesen.
´Don’t Look Back´ ist ein wahrer Uptempo-Hard & Heavy-Hit, das ´Endless Wheel´ und das fett riffende ´Beyond The Fight´ hauen in die gleiche Kerbe und bergen trotz kompromissloser Eingängigkeit abwechslungsreiches, spannendes Songwriting. Die ´News From Hell´ werden als richtig geile, klassische Metal-Halbballade verlesen, die den ganzen Kitsch der Mitbewerber aufwischt, während dem leicht progressiven, als auch an einige unserer eigenen, alten Underground-Helden erinnernde ´Masquerade´ gar eine leichte QUEENSRYCHE Dramatik im Refrain mitschwingt.
Somit würden euch BASTET nicht nur bei sämtlichen Gemischtmetal-Festivitäten, sondern auch auf einem H.E.A.T. Festival die Zähne ziehen. Ich kann nur hoffen, dass sich dieses Jahr noch was in Sachen Vertrieb tut, denn ich bin ohne unermüdlichen Einsatz in Eigenverantwortung noch nicht über einen simplen “KAUFEN-Button” gestolpert. Außerem soll’s noch Vinyl geben, hechel, lechz!
Die erste Überraschung des Jahres für Freunde dreckiger Göttinnenstimmen mit Eiern – oder wahren Metalqueens – haben hier ihren ersten Einsatzbefehl (an die Bouletten, JU!) und wenn nicht noch größere unvorhersehbare Sensationen sich hinterm Horizont verstecken, ist BASTET in ihrer Kategorie bei mir ein Ehrenplatz auf den vorderen Rängen des Listenwahns 2022 sicher. Amen and Attack!