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SPEEDY – Much Too Young To Rock´n´Roll – The Complete Recordings 1980-1982

~ 2021 (Golden Core/ZYX) – Stil: Rock/Hardrock ~


SPEEDY werden in diesen Tagen als Kultband gehandelt, dabei waren sie allein ein Kuriosum der angehenden Achtzigerjahre. Als badische Antwort auf THE TEENS wollten SPEEDY diesem Teenie-Dauerthema in der “Bravo” endlich etwas Eigenes entgegensetzen.

SPEEDY wurden in ihrem Heidelberger Proberaum entdeckt und durften recht zügig 1980 eine erste Single produzieren (´Willy Is Back´ mit der B-Seite ´Glad All Over´, im Original von THE DAVE CLARK FIVE). Sie traten sogar bei Ilja Richters “Disco” im Fernsehen auf und konnten in der Folge 1981 ein komplettes Studioalbum aufnehmen (´Much Too Young To Rock´n´Roll´). Es schlossen sich sogar weitere Fernsehauftritte an.

 

Jürgen Dittler (Gesang, Gitarre), Ralf Kurz (Gitarre, Gesang), Hilmar Moser (Bass, Gesang) und Oliver Maier (Schlagzeug)

 

Die Gruppe erhielt letztlich sogar die Chance, mit DEF LEPPARD auf Tournee zu gehen. SPEEDY hatten allerdings ein großes Problem. Sie waren noch minderjährig und ihre Eltern lehnten das Vorhaben ab, so dass sie einem bekannten amerikanischen Management absagen mussten. Das war das Ende von SPEEDY. Unter dem Namen SPEED veröffentlichten sie 1982 allerdings noch eine Single, deren A-Seite (´Hurt Your Feelings´) schon leichte Heavy-Tendenzen á la DEF LEPPARD aufweisen konnte. Die B-Seite füllte eine gute Coverversion von FREE (´All Right Now´).

Aktuell erblickt das Studioalbum ´Much Too Young To Rock´n´Roll´ mit allen Singles unter dem Kompilationstitel ´Much Too Young To Rock´n´Roll – The Complete Recordings 1980-1982´ das Licht der Öffentlichkeit.

Die Musik von SPEEDY besitzt einerseits recht wenige Ansätze des teutonischen, des Solinger Stahls (´Fight Like A Fighter´), enthält aber zuhauf die alten Weisen des Siebzigerjahre Rock mit Mitsingspielchen (´We Don’t Wanna Go Home´). Mal spielen sie eine Mischung aus Southern Rock und Rock’n’Roll (´Much Too Young To Rock ‘n’ Roll´), ein anderes Mal eher Musik, die heutzutage als Country-Roots-Rock (´Let’s Have More Fun´) Anklang fände. Aus nicht erwähnenswerten Gründen kommen beim Hören (´Heroes Never Win´) hier und da sogar STATUS QUO und John Fogerty in den Sinn. Wer auch gerne Chris Norman in Ilja Richters “Disco” gehört hat, darf sich ebenfalls bei SPEEDY wohlfühlen (´Desperation´).

SPEEDY waren eine echte Kuriosität der Achtzigerjahre und lassen 40 Jahre später alte Männer wieder als kleine Jungs vor der Anlage hocken.

(7 Punkte)

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