VICTORY – Gods Of Tomorrow
~ 2021 (AFM/Soulfood) – Stil: Heavy Rock ~
Auch wenn VICTORY nicht als eine der wichtigeren Heavy Rock Acts Deutschlands genannt wird, haben die Hannoveraner doch eine deutliche Fußnote in der deutschen Szene hinterlassen und mit Alben wie ´Culture Killed The Native´, ´Temples Of Gold´ oder `Don`t Get Mad…Get Even` Musik veröffentlicht, die heute noch zum Besten gehört, was in diesem Genre machbar ist. Dass Musikernamen wie Charlie Huhn, Fernando Garcia, Fritz Randow, Peter Knorn, Tommy Newton oder eben Herman Frank mit dem Bandnamen in Verbindung gebracht werden, spricht für das hohe Ansehen der Truppe.
Ex-ACCEPT Gitarrist Herman Frank hat nun, nach zehn Jahren Funkstille und dem letzten Album ´Don`t Talk Science´ im mehr oder weniger Original-VICTORY Line-up, eine neue Band zusammengestellt, die vor Aufbruchstimmung und Power geradezu platzt. Zudem haben sie mit Sänger Gianni Pontillo (ex-PURE INC., ex-THE ORDER) einen Frontmann in der Band, der auf Augenhöhe des damaligen Sängers Fernando Garcia oder einem Charlie Huhn agiert und dabei die alten Songs liefert, als ob er nie was anderes gemacht hätte. Und so klingt das neue Album ´Gods Of Tomorrow´ wie ein Faustschlag aufs Ohr. Hart und langwirkend.
Man setzt bzw. baut auf die alten Trademarks von VICTORY, sprich energische Riffs, tighte Heavyness, screaminge Vox und zum Abrunden auf eine gehörige Dosis Eingängigkeit mit hohem Nachhaltigkeitsfaktor. Dabei ist der bekannte Gitarrensound der „alten“ VICTORY ebenso präsent wie die rockige Grundstruktur früherer „Hits“.
13 Songs (CD-Variante plus 1 Song) lang attackieren sie mit einer amtlichen Produktion die Ohren des Rockfans. Dabei ragen knackig-energische Nummern wie ´Cut To The Bone´, ´Into The Light´ (was für eine Bombe!!), ´On Fire´, ´Rising Force´ oder ´In Rock We Thrust´ besonders hervor. Letztgenannter Song ist dementsprechend auch das Motto des Albums mit seinem wuchtigen Refrain. Endgeil auch das knuffige ´Love & Hate´, mit zwar bekanntem Rhythmus aber einem mächtigen Refrain und einer nachhaltigen Melodie. Überragend dabei Sänger Pontillo. Überhaupt diese Stimme, die vor Kraft nur so strotzt und die alten Zeiten geradezu heraufbeschwört ohne dass Pontillo seinen Vorgängern bewußt nacheifern möchte. Die Gitarrenarbeit des Duos Frank/Persin ist getragen von Präzision und einer wilden Energie, die den VICTORY-Sound prägt. Beeindruckend beim Up-Tempo Rocker und Namensgeber des Albums, `God Of Tomorrow´, zu hören. Erwähnenswert auch ´Hold On Me´ mit hohem Hitfaktor trotz einer rotzigen Gitarrenarbeit.
´Gods Of Tomorrow´ ist ein rundum gelungenes Heavy Rock-Album einer Band, die trotz Rundumerneuerung den Spirit früherer VICTORY-Alben beeindruckend aufleben lässt. Respekt.
(8 Punkte)