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Filetstück des Tages

LETHAL – Programmed (1990)


Jetzt-Zeit: Klar, kennt ihr alle. Ihr vergöttert diese Scheibe. Oder gibt es doch noch einige wenige Unwissende?

Ihr könnt euch meine Fassungslosigkeit vorstellen, als ein dem US Metal geneigter Kumpel erwähnte, diese Band auf einem einschlägigen Festival wohl gesehen zu haben, die Dringlichkeit des Besitzes ihres Debüts jedoch nicht als obligatorisch erachtete.

Sofort Zeitsprung in die 80er. Die ´Queen Of The Reich´ hatte uns nach einer eindringlichen ´Warning´ gerade gestattet, Leder und Nieten abzulegen, um uns hübsch aufzuplustern und in eine dystopische ´Rage For Order´ zu verfallen, da überzeugte uns bereits ein gewisser Dr. X durch seine hintertriebene ´Operation: Mindcrime´ davon, eine Revolution anzuzetteln, die uns kurze Zeit später ein zweifelhaft dauerhaft-mächtiges ´Empire´ bescherte.

Just verloren ungeduldige Seelen schon den Glauben an die Kraft des US Stahls dieser besonderen Schmiedeart, da wurden wir regelrecht programmiert von eben dieser Band LETHAL, die uns – was niemals mehr möglich schien – zurück auf die ´Roads To Madness´ brachte… in ihrer zwar sehr ähnlichen, aber dennoch ureigenen Art, was die Qualität der Songs und deren Darbietung betraf. Zehn perfekte Perlen ohne eine einzige schwache Note – wie es ein allseits beliebter karpatischer Gitarrero treffend formulierte – bleiben für die ewige Hall of Fame des Metal. Eine weitere Beschreibung dieses Götterwerkes erübrigt sich, wer’s nicht glaubt, hört unter Weinkrämpfen voller Emotionsausbrüchen ´Another Day´, genießt das Gegenstück zu ´I Will Remember´ namens ´Pray For Me´ und dreht ansonsten durchgehend hohl vor unbändiger Freude.

Dies ist definitiv das einzige Album, welches wirklich und wahrhaftig zu einem Vergleich mit QUEENSRYCHE (insbesondere denen des Jahres 1984) herangezogen werden darf, was momentan ja leider schon inflationäre Ausmaße in Presseankündigungen annimmt. Also, lasst doch bitte stecken… es sei denn, jemand hat eine würdige Reissue dieses Werkes zu bieten, in dem Fall darf man dann nochmal mit gutem Gewissen und meinem Segen.

Leider begann das LETHAL’sche Empire – wie auch das andere nach der Scheibe gleichen Namens – bereits mit dem Zweitling ´Poison Seed´ zu bröckeln. Vor als auch nach dem Tod von Gründer und Gitarrist Eric Cook bescherten sie uns wenigstens noch formidable Livegigs als auch ein neueres Kleinod des Übersee-Stahles in Form des Debüts von OPEN BURN in der Originalbesetzung um seinen Bruder Glen Cook (Bass), Dell Hull (Gitarre) und Jerry Hartman (Schlagzeug) mit dem sehr guten Eric Johns statt dem überragenden Tom Mallicoat am Mikro.

Epilog: Mein Kumpel hat es aufgrund unseres penetranten Drängens sofort eingesehen und alle Hebel in Bewegung gesetzt, um seinen Seelenfrieden unter den Wissenden zu finden.

Meine Welt ist nun wieder heil und die ´Rage For Order´ besänftigt. Und jetzt ihr.

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