SEVEN SISTERS – Shadow Of A Fallen Star Pt. 1
~ 2021 (Cherry Red Records) – Stil: Heavy Metal ~
Boris Johnson und dem Brexit sei Dank, vor dem Genuss der neuen SEVEN SISTERS steht erst mal der Gang zur Post und die Begleichung der Zollgebühren. Neugierig aufgelegt, und sie gefällt auch ganz gut auf den ersten Blick. Leider aber ist der Schwall an, nicht nur echtmetallischen, hochqualitativen Neuerscheinungen so groß, funken fünfstündige TV-Dokumentationen zu ABBA dazwischen, da rutschen die Schwestern immer wieder zur Seite. Ungerechterweise. Aber nun ist mal Zeit, sich um den Schatten eines fallenden Sterns zu kümmern.
Der direkte Vorgänger ´The Cauldron And The Cross´ wurde ja reichlich abgefeiert. Daraufhin ist die auch bei mir gelandet. Das war auch ein Höhepunkt 2018, verstärkt noch vom Liveerlebnis. Danach wurde es etwas stiller um die Briten. Die scheinbare Pause, auch zwei Besetzungswechseln geschuldet, wurde mit der akustischen EP ´The Campfire Tales´ und einer Vinylveröffentlichung des Demos ´The Warden´ gefüllt.
Jetzt ist der sympathische Rotschopf mit erneuerter Rhythmusgruppe wieder da. Neben die beiden Alten Kyle McNeill und Graeme Farmer treten nun Bassist Gareth Martin und Drummer Sammy Christou. Die beiden waren schon vorher mit den SEVEN SISTERS verbunden. Immerhin sind sie schon als deren Roadies mit durch die Lande getingelt.
Die neuen Leute haben aber keine musikalischen Veränderungen hervorgerufen. Eigentlich könnte man auch einfach Teile des Reviews zum Vorgänger hernehmen und zitieren. Wahnsinnig geile Doppelleads zwischen WISHBONE ASH und IRON MAIDEN dominieren straff arrangierte, leicht episch angehauchte Songs. Und die Refrains! Ich sage mal so, wenn man mitten in der Arbeit plötzlich den Chorus von ´The Artifice´ vor sich hinsingt, dann hat er sich zügig eingeprägt.
´Shadow Of A Fallen Star´ ist, genreüblich, wieder eine Reise. Diesmal aber nicht, wie sonst so oft, in Geschichten mit Rittern, Zauberern und Drachen. Hier haben sich die SEVEN SISTERS auf den Weg gemacht, zusammen mit einer fremden Zivilisation, durch Zeit und Raum. Man kann ja schon auf die Idee kommen, die Schwestern haben reichlich Stoff von Erich von Däniken gelesen und Space-Opern gesehen.
Wie auch immer, ´Shadow Of A Fallen Star´ ist ein starkes Release in einer Zeit voller starker Neuerscheinungen. So muss jeder für sich selber herausfinden, was er will und braucht. Der Drittling der SEVEN SISTERS ist aber schwer zu empfehlen. Als Entscheidungshilfe reiche ich 8 dicke Punkte.
