ZYCH – Dante’s Inferno Part I
~ 2021 (Metal Assault Records) – Stil: Progressive / Power Metal ~
Vorhang auf für die acht Gesänge von “Dantes Inferno”, basierend auf dem ersten Teil der Göttliche Komödie des italienischen Schriftstellers Dante Alighieri, der vor 756 Jahren geboren wurde. Jahrhunderte später vertont abermals ein Künstler, diesmal der Multiinstrumentalist Justin Zych diese Göttlichkeit.
Justin Zych ist als ZYCH von Gruppen und Tourneen mit ZEPHANIAH, VIKING, MUNROE’S THUNDER und THEM bekannt. Weil sich der Instrumentalist auf den acht Kompositionen, die ´Dantes Inferno Part I´ schmücken, völlig ausleben kann, lässt er die musikalischen Grenzen schwinden. Und obwohl er als Komponist und Multiinstrumentalist (hier Gitarren, Bass, Synthesizer und Gesang) seine Zurschaustellungen keinesfalls in den Schatten stellt, hat er für die wichtigen Gesangsparts großartige Sänger gewinnen können, die diese acht Gesänge als Dreh- und Angelpunkt der Klanglandschaften bereichern: Albert Rybka (ACRACY, KATEGORY V), Ronny Munroe (Ex-METAL CHURCH, BETWEEN WORLDS), Ty Christian (LORDS OF THE TRIDENT), Troy Norr (THEM, COLDSTEEL), Patick Parris (PROJECT ROENWOLFE) und Zebah Latifi (ZEPHANIAH). Angel Cotte (DEMOLITION HAMMER, THEM) sitzt dagegen an den Drums und ein paar Gitarren-Solisten und Bassisten sind ebenfalls neben Streich- und Blasartisten zu begrüßen.
ZYCH lässt die Violinen streicheln, um das sinfonische Element in den monströsen Power-Prog Metal zu überführen. Neo-klassische und heavy-metallische Melodien gehen in einer atemberaubenden Finesse und Energie auf. Diese Härte beginnt im Opener ´Canto I – Overture´ (“A panther, a lion, a she-wolf.”) kurzerhand wie zu besten METALLICA-Zeiten und zeigt sich in seinen Feinheiten am Ende in ´Canto VIII – Into The Depths Of Hell´ ganz im Gitarrenspiel von PINK FLOYD. Dass diese Anklänge nur sekundenweise aufflackern, sollte bei dieser irrwitzig abwechslungsreichen und jederzeit packenden Darbietung einleuchten. Denn inzwischen wirbelt ZYCH mit seiner Armada an Gastmusikern zwischen atmosphärischen und vertrackten Prog Metal- und Tech Metal-Ebenen weiter, sogar ein Schuss schwarzer Bombast oder Opera liegt indes im Bereich des Möglichen. Das gesamte Werk ist ein Ritt durch einen eigens hergerichteten, musikalischen Parcours – irgendwo unter gleißendem Sonnenlicht oder in nebelverhangen tiefer Dunkelheit in sechs- bis acht-, etwa ´Canto VI – The Gluttonous´ (“The final judgement – The final judgement. Of those who gorge on excess. The gluttons will suffer – The gluttons will suffer. In the waste of the third circle of Hell.”), oder neun- , etwa ´Canto VII – The Avaricious & The Wrathful´ (“Down, down, down in murky water. The wrathful dine on each other. Drown, drown, drown, drown. In the depths of Hell.), und zehnminütigen Kompositionen im Sinne von SYMPHONY X, DEVIN TOWNSEND, DIABLO SWING ORCHESTRA, DREAM THEATER, KING DIAMOND, NEVERMORE, PHANTOM’S OPERA, SCHIZOID LLOYD, SACRAL RAGE und WITHERFALL sowie den anderen ausfindig zu machenden Avantgardebrüdern. Lasst Euch von ZYCH streicheln.
(9 Punkte)
https://www.facebook.com/Justinzychmusic
https://zychofficial.bandcamp.com/album/dantes-inferno-part-i