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SPIRITWORLD – Pagan Rhythms

~ 2020/2021 (Century Media) – Stil: Thrash Metal/Hardcore/Death Thrash ~


SPIRITWORLD stammen aus der nordamerikanischen Sin City, und ihre Marke des bedrohlichen, metallischen HC hat zudem eine außergewöhnlich dämonische Kante – eine Kakophonie des Chaos, die eine Fülle anarchischer SLAYER-Riffs mit sich bringt, die kraftvoll mit unerbittlichen und gewalttätigen Hardcore-Breaks verbunden sind. Ihr Debütalbum ´Pagan Rhythms´ wurde bereits vergangenes Jahr digital und in Eigenregie veröffentlicht und erscheint nun erstmals via „Century Media“ auch im herkömmlichen Tonträgerformat.

Das Album bietet einen ruchlosen, bedrohlichen und chaotischen Einblick in das, was Bandleader Stu Folsom den „Soundtrack zu seinem eigenen Death Western“ nennt, womit er nach eigener Aussage den raubgierigen Immobilieninvestoren und anderen kapitalistischen Gaunern von Las Vegas den Kampf ansagt. Unterstützt durch die Höllenfeuer-Percussion Thomas Pridgens von THE MARS VOLTA hat Folsom einen Sturm satanischer Wut entfacht und sein Sound zeigt die Sensibilität einer neuen, erweiterten „Wave Of Hardcore“. Die SLAYER-Einflüsse, die das Album durchdringen, verleihen ihm ein Old-School-Thrash-Feeling, während die Hardcore-Grooves stark an den Crossover der texanischen POWER TRIP erinnern.

Folsoms rustikale und rohe Vision wirkt dabei gleichzeitig erfrischend, fiebrig und wie vom Leibhaftigen selbst entfacht, und sein Background im Punk- und Outlaw-Umfeld verleiht dem Erzählten zudem eine prickelnd glaubwürdige Note. Vom ominös gepredigten Anfang des Titelsongs bis hin zur verstörend-verblassenden Verzerrung eines Gospelgesangs im Finale, ist das Album jedenfalls vollgepackt mit Riffs, die nacheinander wie aus den giftigen Reißzähnen einer Königskobra angespuckt werden.

 

 

Während jeder Track auf dem Album ausnahmslos killt, sind jedoch die bösartigsten unter diesen entheiligenden Salven eindeutig ´Unholy Passages´ sowie ´The Demon Storm´ – Songs mit phasenweisen BOLT THROWER-Grooves, die dich durch einen mit Blut verstopften Graben schleifen, in einem Sandsturm voll von fieberhaften Beats, sich schlängelnden Rhythmen und gutturalen Cavalera-artigen Death Growls.

´Armageddon Honkytonk & Saloon´ macht seinem Namen alle Ehre und klingt wie INTEGRITY, die eine Nazi-Biker-Gang in einem Messerkampf massakrieren und der dämonische Death-Thrash auf ´Comancheria´ enthüllt schließlich erneut SPIRITWORLDs Vorliebe für SEPULTURA – mit einer aus Knochen gekochenten Brühe aus Akkord-Progressionen, Pistolenhammer-Percussion und War-Path-Grooves.

Die Höllenlandschaft, aus der SPIRITWORLD hervorgegangen ist, wurde in etwas übersetzt, das man als die klangliche Verkörperung von Baphomet bezeichnen könnte, der ziegenköpfigen Repräsentation Satans. ´Pagan Rhythms´ will ganz offensichtlich mit allen notwendigen Mitteln sowohl eine gesetzlose Revolution als auch die Apokalypse herbeizuführen, und wenn Folsom jemals die Chance erhält, dieses Biest auch live zu spielen, wird nichts weiter übrig bleiben als Knochen, Asche sowie eine saftige Rechnung vom Leichenbestatter!

(fette 8 Punkte)


Pic:  Sean Jorg

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