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BEN CHASNY – The Intimate Landscape

~ 2021 (Drag City) – Stil: Psychedelic Folk ~


Ben Chasny, am besten bekannt durch sein langjähriges Projekt SIX ORGANS OF ADMITTANCE, hat in diesem Jahr einen lupenreinen Hattrick hingelegt – und zwar mit gleich drei radikal unterschiedlichen Werken. Zuerst segnete er uns mit dem lange erwarteten zweiten Album der NEW BUMS, ´The Last Time I Saw Grace´. Danach erschienen unter dem SIX ORGANS OF ADMITTANCE-Banner die FAUST-Coverversionen-Huldigung ´The Veiled Sea´ sowie das hiermit vorgestellte ´The Intimate Landscape´, eine beeindruckende Sammlung von (meist) Solo-Akustik-Instrumentals, die zweifellos zu seinen wärmsten und schönsten Werken zählt und wie eine emotionale Suite aus Psych-Folk-Library-Musik daherkommt. Es ist ein üppiges filmisches Set akustischer Vignetten, vor allem für Fans von ROBBIE BASHO, JOHN FAHEY und Konsorten.

Seit den späten 1990er Jahren ist Chasnys Name gleichbedeutend mit dem Wiederaufleben der US-amerikanischen Folk-Craziness, die dazu führte, dass Künstler auf dem ganzen Kontinent dort anknüpften, wo Fahey und seine zeitgenössischen Gefährten aufgehört hatten. ´The Intimate Landscape´ ist zwar bereits sein x-tes Album in voller Länge, verdient aber besondere Aufmerksamkeit, da es ursprünglich für das Library-Music-Label „KPM“ aufgenommen wurde. So finden wir Chasny diesmal in einem besonders filmischen Raum, der untypisch melodische Akustikgitarren-Kompositionen um stimmungsvolle Riffs und ominöse Strukturelemente knüpft.

 

 

´The Intimate Landscape´ ist jedoch nicht nur eine reine Ansammlung von losen Studien, es fühlt sich vielmehr wie eine Auswahl verwandter Themen an, die auch gut und gerne einen kompletten Soundtrack zusammenhalten würden. Ein Großteil der Songs vermittelt eine positive Grundstimmung, die an den Nu-Folk-Boom Mitte der 2000er Jahre erinnert und in eine Zukunft weist, die vielleicht hoffnungsvoller ist, als wir denken.

Ben Chansy war von jeher ein unverwechselbarer Gitarrist, der sich nie auf eine bestimmte Kategorie oder einen bestimmten Stil festlegte, denn es steckte stets ein unverkennbarer Anteil der eigenen Persönlichkeit in seinen Songs. Er kann sowohl hell und luftig als auch mit dunklen Wolken verhangen sein, aber vor allem ist dieses Album, wie der Titel vermuten lässt, ein höchst intimes Hörerlebnis – beinahe so intim als würde man mit Chasny gemeinsam in einem Raum sitzen.

(7,5 Punkte)

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