HOLLOW – Tower
~ 2021 (Rockshots Records) – Stil: Power (Prog) Metal ~
Beinahe zwanzig Jahre war keinerlei Aktivität bei HOLLOW zu erkennen. Die einzigen Veröffentlichungen – ´Modern Cathedral´ im Jahre 1997 und ´Architect Of The Mind´ zwei Jahre später – blieben allerdings im Gedächtnis vieler Gourmet-Hörer. Umso größer war die Überraschung als Sänger/Gitarrist Andreas Stoltz 2018 mit dem Album ´Between Eternities Of Darkness´ HOLLOW wieder öffentlich reaktivierte. Gleichwohl war die Formation nunmehr zu einem beinahe Ein-Mann-Projekt von Andreas Stoltz geschrumpft, der nur in Schlagzeuger Stalder Zantos einen Unterstützer fand. Da ´Between Eternities Of Darkness´ kein einmaliges Unterfangen bleiben sollte, kehrt das Duo in diesen Tagen abermals urplötzlich mit ´Tower´ zurück.
Während sich ´Architect Of The Mind´ mit der Schöpfung und künstlicher Intelligenz beschäftigte, durchlebte ´Between Eternities Of Darkness´ die Ängste von Eltern in Bezug auf die Entwicklung sowie das Tun und Handeln ihrer Kinder. ´Tower´ durchleuchtet hingegen innerhalb seines Konzeptes die innere und äußere Freiheit eines jeden Menschen hinsichtlich Zugehörigkeit und Gemeinschaft sowie einer metaphysischen und transzendenten Ebene.
Langsam wird der, der an den Boxen lauscht, eins mit der Musik von HOLLOW. Die Akustikgitarre und die recht einzigartige Stimme von Andreas Stoltz nehmen in ´Birth´ jeden Zuhörer solange gefangen bis sich die Saiten ausjubeln: “Brighter, darker, stronger than before.” Nicht nur Anhänger von CRIMSON GLORY bis IRON MAIDEN spitzen sogleich die Spitzöhrchen. Jetzt enthüllt die Metal-Maschine in ´The Tower´ ratternd einen neuerlichen Einblick auf ihre Prog-Motoren: “My eyes have seen much more than yours from this tower.” Der ´Guardian´ mundet dabei so wunderbar wie eine lang gereifte Komposition aus der Jugendzeit dieser Musikrichtung. Direkt aus den Neunzigerjahren mit dem Schuss NEVERMORE und LETHAL: “Guardian a world is changing. Guardian your part is yours alone to play.” Zurückhaltend und mit elegischen Gitarrensaiten zeigt sich ´The Waiting Is Over´: “We’ve hidden and waited. Beneath both moon and sun. Hear me, you’re the one. The change has begun.” Dahingegen rackert ´Destroyer Of Worlds´ zwischen Abscheu und Ketzerei: “Horrible. Terrible. More and more becoming what I have to be. Herecy. Destiny. I’ll show them all that one day like me you’ll be free.” Schön die Melodien schwingen lassen, denkt sich ´Every Drop Of My Blood´: “Every step, every blow I will take for you. Every drop of my blood will fall for you.” Schön zum Rhythmus die Lebensgeister wecken, erwägt ´Sunrise´: “Sunrise is soon to return. And defeat the shadow. To grow each man has to learn. Raise the courage and face the Sun.” Überwiegend nachdenklich blickt ´A Home Forgotten´ nach vorne: “And fight for a dream. To be free at last. The schackles broken. Fight for your dream. You’ll belong at last. A home forgotten.” Mit weitaus mehr Salvenbeschuss steigt ´Nation Of Man´ nochmals schnell ein: “Cry out for the nation of man. A beginning is at hand. Cry out for the nation of man. It will echo across the land.” Ja, wir wundern uns bei unserer Reise durch die Zeit, ´Wander On´, fortwährend: ” We dream of what we become. We travel on to worlds unsung.”
(8 Punkte)
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(VÖ: 26.11.2021)