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LUCIFER – IV

~ 2021 (Century Media) – Stil: Hardrock/Stoner Rock ~


Ebenso sicher wie Album ´III´ auf ´II´ gefolgt ist, so konsequent geben sich die fünf Teufelsrocker LUCIFER auch bei der Betitelung ihres neuesten Werks. Die Band um die charismatische Sängerin Johanna Sadonis hat einen Großteil des letzten Jahrzehnts damit verbracht, Metalheads das Zählen beizubringen und ihnen gleichzeitig solide Alben mit satanischem Retro-Rock geliefert – und ihre Anhänger werden sich mit dem neuen Material sofort vertraut fühlen, da es sich wie ein frischer Anstrich auf einem alten Design anfühlt. Die Songs knüpfen schließlich genau dort an, wo die Band zuletzt aufgehört hat, mit ihren bluesigen, klassischen Rock-Vibes, die Geschichten von Hexen und satanischen Spielchen erzählen.

Mit dem wunderbar betitelten ´Wild Hearses´ heizen sie schließlich mit BLACK SABBATH-artigen Grooves ein und Sadonis beeindruckt mit einem finsteren Ton, der sich in die Tiefen des schmutzigen Basses und Schlagzeugspiels geradezu hineinsaugt – mysteriös und verführerisch zugleich. ´Crucifix (I Burn For You)´ beginnt hingegen ungemein düster, bevor das Stück ein wenig aufpeppt wird und in einen eingängigen Refrain übergeht, der beinahe schon radiotauglich ist.

Die Produktion von ´IV´ nagelt das warme analoge Feeling fest, das die meisten Retro-Rockbands nun mal anstreben, und so klingen LUCIFER ebenso altmodisch wie zielstrebig. Songs wie ´Louise´ profitieren zwar von einem abgerundeten Sound, verzichten jedoch keineswegs auf Atmosphäre.

 

 

´Mausoleum´ etwa besitzt einen Mid-Tempo-Groove mit sanftem, aber markanten Gesang, wobei einige subtile Orgeln im Hintergrund Textur hinzufügen, während das glatte Solo über dem starken Rhythmus ebenso ein klares Highlight setzt wie der unerwartete Wechsel zu einem leichteren Klang gegen Ende hin. ´The Funeral Pyre´ hingegen ist ein sehr herbstlich anmutendes Instrumentalstück, was seine kurze Spielzeit von 1:44 erklärt. Ein funkiger Bass treibt ´Cold As A Tombstone´ voran, während Sadonis mit ihrem abwechslungsreichen Gesang dafür sorgt, dass sie uns von Anfang bis Ende fest im Griff behält.

´Nightmare´ beginnt mit einer erschreckend unheilvollen Note, die seinem Titel alle Ehre macht und es macht einmal mehr deutlich, warum man die Veröffentlichung so kurz vor Halloween geplant hat – doomig und mysteriös, geradezu perfekt für die kühlen Herbstabende.

LUCIFER scheinen pures Gold zu sein, wenn es um entspannte Stoner Rock-Grooves geht und ´IV´ ist ein mehr als solides Album. Die Kompliziertheit ihres Spiels über den sich ständig ändernden Rhythmen macht nahezu jeden der Songs ungemein spannend wie interessant. Die Band zeigt zwar nicht allzu viel Fortschritt, das ist aber auch gut so! Der Sounddoktor im schwarzen Kittel hat zur Jahreszeit jedenfalls wieder genau das Passende verordnet.

(8 Punkte)


Pic: Ester Segarra

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