JASON ISBELL & THE 400 UNIT – Georgia Blue
~ 2021 (Southeastern Records) – Stil: Amerikanischer Rock ~
Schon wieder Georgia. Jason Isbell ist zwar nicht in Georgia geboren, fühlt sich dem Bundesstaat in den USA aber besonders nahe. So heavy wie die THE GEORGIA THUNDERBOLTS sind Jason Isbell und seine Band nicht. Er füllt eher die Lücke, die uramerikanische Musiker wie Tom Petty so schmerzlich hinterlassen haben.
Es wurden in diesem Fall aber allerhand Songs von Musikgrößen meist der südlichen Bundesstaaten aufgenommen. Die Tantiemen sollen an demokratische Wohlfahrtsorganisationen gehen. So eine Art Belohnung, dass dieser komische Typ (Namen habe ich leider schon vergessen) als Präsident nicht wiedergewählt worden ist. Sondern die „blauen“ Demokraten (siehe Plattentitel).
Beginnt es mit ´Nightswimming´ noch akustisch, wird es dann bald rockiger. ´Its A Man’s, Man’s, Man’s World´ darf natürlich eine Frau singen: Brittney (nix Spears) Spencer.
Von GLADYS KNIGHT & THE PIPS über die ALLMAN BROTHERS BAND die BLACK CROWES bis zu Soulgott OTIS REDDING und R.E.M. (´Driver B´) wird ein bunter Blumenstrauß an Coverversionen abgebrannt oder so. Gäste gibt es viele und alles ist – genau – für einen guten Zweck.
Die vielen Gast-Sängerinnen und Sänger geben sich die Saloontüre in die Hand. ´Cross Bones Style´ von CAT POWER kommt dramatisch, ´The Truth´ eher schleichend. Es wurden viele starke Sängerinnen engagiert oder die eigene Ehefrau hilft aus. ´Kid Fears´ der INDIGO GIRLS ein wahrer gesanglicher Ohrenschmaus.
´I’ve Been Loving You Too Long´ vom genannten OTIS REDDING wird dann selbst gesungen. Da scheitert natürlich jeder dran. Denn Otis war Gott. Aber gut gemacht. Alles geschmackvoll instrumentiert. Und sehr amerikanisch. Im positiven Sinne. Bei ´In Memory Of Elizabeth Reed´ der THE ALLMAN BROTHERS BAND kann man natürlich auch nichts verbessern. Der Titel sprengt einmal mehr alle Grenzen, auch von der Länge. Aber mit Duane Allman und Dickey Betts im Fillmore East halt unerreichbar.
Trotzdem: Ein Lehrstück in klassischer amerikanischer Musik. Aber viele, viele unterschiedliche Musiker und Songs sorgen für einen fehlenden roten Faden. Wer das kaufen soll? Der wo’s mag. Einfach mal reinhören, dann weiß man das.
(Ohne Wertung)