THE GRANDMASTER – Skywards
~ 2021 (Frontiers Music s.r.l.) – Stil: Melodic Metal/Hard Rock ~
Wo Frontiers draufsteht, ist auch Frontiers drin. Schon einerseits beeindruckend, wo immer wieder die neuen Bands und Veröffentlichungen herkommen. Aber auch ein kleiner Tsunami für den willigen Plattenkäufer. Wieder greift die Formel: 80er Metal, ein stimmgewaltiger Sänger und ein flinker Gitarrist aus der 2. Reihe. Nando Fernandes ist Brasilianer und singt schon ziemlich gut. Er hat allerlei Bandprojekte durchlaufen und auch Coverbands unterstützt. Er hat wirklich eine klasse Stimme, irgendwo zwischen dem göttlichen Kal Swan (TYTAN, LION, BAD MOON RISING) und ein bisschen Dio. Eher klassischer Shouter und in unteren bis mittleren Bereichen aktiv, kein Wiener Sängerknabe. Da gibt es nix zu kritisieren, denn er klingt wirklich sehr sicher und professionell.
Das Songwriting kann mit den Sangeskünsten von Nando allerdings nicht so richtig mithalten. Alles gut und auf einem ordentlichen Qualitätslevel, aber die Kicks und Überraschungen fehlen. Da klingt vieles bekannt, obwohl ich es noch nie gehört habe. Gitarre spielt Jens Ludwig von EDGUY – auch sehr ordentlich, aber wenig spektakulär. Der „Grandmaster“ in der Band ist auf jeden Fall Nando Fernandes, der bringt das Ganze zumindest in den überdurchschnittlichen Durchschnittsbereich.
Einzelne Songs zu nennen ist schwierig, weil keiner richtig heraussticht, aber auch nicht unangenehm auffällt. ´Lunar Water´ ist ein guter Opener, ´Dead Bond´ ist auch ganz ordentlich. ´Cannot Find The Way´ gibt Nando viel Raum für seinen kernigen Gesang. ´Skywards – Earthwards´ kann auch einmal vom Songwriting her voll überzeugen. Auch ´True North´ kommt durch seine Dynamik und ein starkes Gitarrensolo von Jens Ludwig gut in den Gehörgängen an. ´Turn The Page´ und ´The Source´ sorgen dann eher für ein „Ausplätschern“ des Albums. Ein bisschen Mut und der gute Nando sollten für ein nächstes Mal noch besseres Ergebnis sorgen.
Es bleibt schwierig, immer wieder einen Musikstil beleben zu wollen, der schon etwas vor sich hindöst. Aber: Eine Band mit einem so guten Sänger kann man schwer niedriger als „gutklassig“ einordnen: „Für Alleskäufer“ gilt für Songwriting und musikalische Performance und „erstklassig“ für Nando und die klare Produktion. So ergibt sich das Endergebnis.
(7 Punkte)