SAFE HAVEN – Savage Harvest
~ 1991-1996/2021 (Arkeyn Steel) – Stil: US Metal ~
Eine ganze Sammlung an Demo-Veröffentlichungen aus den Neunzigerjahren enthält die posthume Veröffentlichung von SAFE HAVEN. ´Savage Harvest´ bündelt sie auf einem Silberling und hält die Kompositionen somit lobenswerterweise für die Nachwelt fest.
Die 1990 in Connecticut, USA, gegründete Formation nahm 1991 ein Vier-Track-Demo auf, das bisher wohl nur Freunden und Bekannten der Bandmitglieder ein Begriff war. Ebenso existiert eine Aufnahme mit drei weiteren Songs, als sie 1992 bei WVOF Radio präsentiert wurden, sowie ein Zwei-Song-Demo aus 1993.
Mit der Single-Veröffentlichung auf Tape traten sie 1993 endlich an die Öffentlichkeit. Es folgte das Vier-Song-Demo ´Savage Harvest´ im Jahre 1995. Doch anschließend verschwanden SAFE HAVEN wie so viele andere in den Weiten des Universums, im Nichts. Bevor sie sich allerdings 1998 offiziell auflösen sollten, nahmen sie noch zwei Songs in den heimischen Wänden auf.
Der prallvolle Silberling ´Savage Harvest´ enthält neben all den bislang bekannten und den bis zum heutigen Tag unbekannten Schätzen außerdem zwei Live-Songs, einen aus dem Jahr 1994 und einen weiteren aus dem Reunion-Jahr 2017. Denn SAFE HAVEN fanden sich tatsächlich bereits in den Jahren 2017 und 2019 zu Reunion-Live-Shows wieder zusammen.
Auf ihrem dereinst einzigen, offiziellen Vier-Song-Demo, dem ´Savage Harvest´-Demo, präsentieren sich SAFE HAVEN besonders im ersten Moment von ´Second Wind´ als Formation, die Anhängern wie LETHAL und JACOBS DREAM munden sollte. Doch im nächsten Moment schwimmen SAFE HAVEN in diesen Klangsphären nicht mehr weiter, sondern offenbaren einen Anteil an Musikalität, die dem melodischen Hardrock entspringt, wunderbar aus ´Love Is Gone´ zu entschlüsseln. Und da in diesem der Chorgesang so schön ist, wird in ´Savage Harvest´ die Stimme zum Unterstreichen gedoppelt.
Aber auch ein ´Seventh Heaven´ zeigt den Ansatz der Neunzigerjahre als der US Metal noch melodisch sein durfte, ohne mit den europäischen Kontrahenten in einen unappetitlichen Topf geworfen zu werden. Während ´Seventh Heaven´ die Power zur Bridge herauslässt, um dann im Chorus mächtig zurückzukommen, geht ein ´Second Wind´ den umgekehrten Weg und zeigt die sanften Emotionen im Refrain. Vergleiche mit FIFTH ANGEL und HITTMAN zu ziehen sind daher äußerst gewagt.
Interessanterweise zeigen sich im ersten, 1991er Demo punkige als auch thrashige Ansätze, die in den damaligen Songs aufgehen. Der Sound ist dagegen bei den Radio-Songs und auf dem 1993er Zwei-Song Demo etwas rumpeliger, die Musik selbst legt allerdings 1993 bei ´Foolish Quest´ auch ihre Tech Metal-Tendenzen offen und gewisse Gemeinsamkeiten mit MYSTIC-FORCE. In der 1992er Radio-Show schenkt ein ´Now You’re Alone´ klassische US Metal-Melodien aus oder will sich mit ´Can’t Stand To See You Cry´ und rockendem Melodic-Sound in die aufspriessenden Alternative Rock-Sender spielen. Gleichwohl kann Sänger Chris Allen selbst bei den letzten beiden, 1996 aufgenommenen Songs seine Stärken zeigen. Die Songs ´Homecoming´ und ´Promises Broken´ reichen dagegen nicht mehr an frühere Glanztaten heran.
Die gegenwärtige Aufarbeitung mit ´Savage Harvest´ lässt die verschiedenen Etappen der aktiven Zeit von SAFE HAVEN wie ein ewig langes Bandleben erscheinen, obwohl die Aufnahmen nur aus fünf hintereinander folgenden Jahren, aus einer halben Dekade hervorgingen. Ausnahmslos werden daher alle Freunde des US Metal angesprochen.
(8 Punkte)
https://www.facebook.com/SafeHavenCTMetal/
Line-up:
Chris Allen – Vocals
Matt Douglas – Guitar
Rob Taylor – Guitar
Matt Ballingham – Bass
Matt Allen – Drums*
Matt Bailey – Drums+
Justin Piccirillo – Drums^
Wayne Petroskey – Guitar#
Track listing:
- Second Wind+#
- Seventh Heaven+#
- Love Is Gone+#
- Savage Harvest+#
- Cries Of Mercy*
- Foolish Quest*
- Games People Play*
- Now You’re Alone*
- Can’t Stand To See You Cry*
- Union Of Solitude*
- Dark Before Dawn*
- Thrown To The Wolves*
- Raging Tempest*
- Liar’s Eye*
- Homecoming+#
- Promises Broken+#
- Day Is Done (Live)+#
- Shock To The System (Live)^#
1-4 Savage Harvest (Demo 1995)
5 Cries Of Mercy (Single Tape 1993)
6-7 Unreleased Demo 1993
8-10 Unreleased Demo (Taken from WVOF radio) 1992
11-14 Unreleased Demo 1991
15-16 Unreleased Home Recording (Demo 1996)
17 Live 1994
18 Live Reunion 2017