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LINDSEY BUCKINGHAM – Lindsey Buckingham

~ 2021 (Rhino) – Stil: Classic Pop / Rock ~


Mein Gott Lindsey Buckingham. Was soll man zu ihm sagen? Natürlich kenne ich einige Sachen von ihm mit FLEETWOOD MAC. Ich würde mich weder als richtiger Kenner, schon gar nicht als wirklicher Anhänger seiner Musik bezeichnen. Bei mir steht dann eher das FLEETWOOD-Album mit Peter Green im Regal, das war lange vor den Zeiten von Buckingham und seiner damaligen Lebensgefährtin Stevie Nicks. 1975 haben die beiden nach ihrem Einstieg auf dem nach der Band benannten Album die restlichen FLEETWOOD MAC zu höchsten Verkaufszahlen angetrieben. Na und dann halt ´Rumours´. Das dudelte 1977 durch die Radiostationen, als ich gerade die Rockmusik für mich richtig entdeckt hatte. Aber er hat ohne Zweifel einen wichtigen Platz mit FLEETWOOD MAC in der Rock-Geschichte und durfte selbstverständlich auch schon in die olle „Hall Of Fame“ (anders als Philip Lynott oder Lemmy). Das spielt jetzt aber gar keine Rolle.

Was macht er auf seinem Solo-Album? Klar, geschmackvollen Rock Pop mit starken Melodien und starkem FLEETWOOD MAC-Einschlag wie beim schönen ´I Don’t Mind´ oder dem folgenden ´Wrong Side´. Da fehlt weder der MAC’sche Melodiebogen noch der professionelle weibliche Backgroundgesang. Alles auf technisch und produktionstechnisch höchstem Niveau, ist auch gleich selbst von ihm im hauseigenen, sicher teuren, Studio produziert. Jetzt aber nicht Millionenseller mäßig abgefuckt, sondern mit echter Spielfreude. Schon irgendwie ´Rumours´, aber deshalb nicht langweilig. Zeitlos, ohne beliebig zu sein. Gut ´Blind Love´ ist dann schon ziemlich langweilig und ´Time´ ein rechter Schmachtfetzen. Aber sentimental ist ja auch mal erlaubt. Und ´Power Down´ ist ein weiterer schöner ordentlicher Ohrwurm, der auch ein bisschen progressiv sein darf. Sehr sparsam und geschmackvoll inszeniert und instrumentalisiert. Der Pluspunkt ist sicher, dass nie zu dick aufgetragen wird, bei allen Popassoziationen. Da ist ein richtiger Profi am Werk. ´Dancing´ entlässt den Hörer dann, ein melancholisches Kleinod.

Neben seinem bekannten Gesang ist natürlich auch sein eigener Gitarrenstil immer wieder zu hören, das „Fingerpicking“. Wer sich zu den FLEETWOOD MAC-Enthusiasten zählt, wird schon lange zugekauft haben und auf mein Geschreibsel wenig Wert legen. Wer aber Lindsey noch nie richtig gehört hat und gewisse Affinitäten zu gepflegten Rock mit einem gehörigen Schuss Pop hat, darf mal reinhören. Ein sehr entspanntes Album. Machen das die Millionen auf der Bank? Oder das Alter (wird jetzt 72)? Oder ist Herr Buckingham in einer entspannten Lebensphase? Das bleibt sein Geheimnis.

(7,5 Punkte)

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