DEAFENING OPERA – Driftwood
~ 2021 (Independent) – Stil: Akustik Prog/Rock ~
Mit ihrem vierten Album ´Driftwood´ überraschen DEAFENING OPERA Freund und Feind. Die aus dem Münchner Raum stammenden Musiker haben erst einmal den harten, bisweilen in Richtung Metal schielenden Progressive und Neo Prog hintenangestellt und sich handgemachtem und akustischem Prog Rock hingegeben. Dass sie sich dabei der Keyboards entledigt haben, überrascht in der Folge nicht. Allein zur Begrüßung, in ´Murghab Morning´ waren welche federleicht vonnöten. Ansonsten verlassen sich Moritz Frey (Gitarre, Klavier), Thomas Moser (Gitarre), Christian Eckstein (Bass), Konrad Diesch (Drums) und Adrian Daleore (Gesang) ganz auf ihr akustisches Instrumentarium. Der Kenner wird dabei sogar einige Songs aus vergangenen Tagen entdecken, die sich ihm in neuer Schönheit offenbaren.
´25000 Miles´ blüht heuer mit Akustikgitarre sowie kräftigem Klavieranschlag auf und weckt Erinnerungen an die skandinavischen RITUAL. In einer dezenten Folk-Stimmung entzückt der einzelne als auch der mehrstimmige Gesang. Mit einem federleichten, jazzigen und fingerschnippenden Groove wartet das überragende ´Snowman’s Meadow´ auf und verweist an mittelspäte SIEGES EVEN und mit seinem mehrstimmigen Gesang am Ende an SOPHISTREE. Dagegen hat ´Outlaw Feline´ das Western-Feeling im Blut, hebt allerdings erneut mit diesem fantastischen Gesang ab. Dieser erwacht mit ´As Night And Day Collide´ am Klavier. Bei ´Farewell Kiss´ gesellt sich Alexandra Stovall zu einem wundervollen Duett ebenfalls ans Mikrofon. Gemeinsam mit Adrian Daleore frohlockt sie im Refrain zum Country-Pop-Spin. Am Ende dürfen noch mal die Saiten bei ´Man And Machine´ aufgezwirbelt vibrieren, ehe ein entzückendes ´Little Stone´ allein mit Gesang und Akustikgitarre den Hörer abermals in ein anderes Universum entführt.
´Driftwood´, ein Studiowerk zwischen Prog, Folk, Jazz und Pop, ist durch und durch hinreißend. Ohnegleichen.
(8,5 Punkte)