BLACKIST – Power In The Hands Of Fools (The Untouched Series-Vol.6)
~ 2021 (No Dust Records) – Stil: Heavy Metal ~
In der “The Untouched Series” des holländischen “No Dust Records”-Labels sind schon einige klasse Alben veröffentlicht worden und mit dem neusten Release in dieser Serie, hat man ein weiteres hörenswertes Eisen im Feuer. Ich muss gestehen, mir waren diese BLACKIST aus dem US-Staat New York bisher unbekannt.
´Power In The Hands Of Fools´ nannte sich 1994 ein LP-Tape, welches nun von “No Dust Records” auf CD veröffentlicht wird. Der 9-Tracker hat einen ziemlich guten Sound. Das Booklet entspricht den Qualitäts-Standards des Labels. Sprich, Infos zur Band, alte Fotos, Flyer etc. Alles, was an verwertbaren Infos wohl noch aufzutreiben war.
Musikalisch liefert das Quartett einen Mix aus klassischen Heavy Metal-Einflüssen, etwas melodischem Power Metal und hier und da einer Prise Hard Rock. Für 1994 sicher eine gewagte Mischung bei dem parallel laufenden Umbruch der Metalszene. Dass “Atlantic Records” an der Band Interesse zeigten, ist aufgrund der Klasse des Materials nicht ungewöhnlich. Aber man verzichtete dann wohl auf einen Deal, weil es 1994 aus Sicht der Konkurrenz eher eine altbackene Metaltruppe ohne Erfolgsaussichten war…
Mit dem Opener ´Root Of All Evil´ haben sie gleichmal eine ordentliche Nummer am Start, die die Parameter für die folgenden acht Songs versucht zu setzten. Nicht wirklich Power Metal, aber für Heavy Metal dann wieder zu powervoll. Der Gesang ist aufgrund der Stimme an sich etwas eigenwillig. Leicht hoch, aber auch ganz kurz davor abzunerven. Das groovige ´Black Magic Wand´, als Nummer zwei des Albums zu setzen, war nicht wirklich clever. Eher einer der schwächeren Tracks, trotz eines progressiven Aspekts im Mittelteil. Das folgende ´Sorcerer´, mit einem galoppierenden Takt, ist eine geile Old School-Nummer circa 1988. Exakt so, wie unverwässerter Edelstahl damals klang. Mit ´Demon Scream´ gehen sie sogar in progressive Gefilde und fiedeln sich sauber einen ab, ohne auch hier bangerkompatible Riffs zu vernachlässigen. Hier kommt aber auch der streitbare Gesang überprägnant zum Ausdruck. Irgendwie gut, aber auch unpassend. Schwer zu erklären, aber in der Stimme ist etwas, das sicher nicht ganz massenkompatibel ist. Das an ROUGH CUTT erinnernde ´Forever We Live´ gehört zu den stärkeren Songs des Albums. Dem Track nicht unähnlich, haut hart groovend ´Anger And Pain´ aus den Boxen. Nett, aber nicht überzeugend. Das albumschließende ´Smoke In Your Eyes´ mit ungewohnter Keyboardunterlegung, wirkt wie aus einer anderen Phase des Songwriting der Amis. Fast schon wie ein Fremdkörper auf dem Album.
´Power In The Hands Of Fools´ ist in seiner Gesamtheit kein schlechtes Album, aber auch keines, das einen umhaut. Gutes, solides Mittelmaß, das in einer gutsortierten US Metal-Sammlung seine Berechtigung hat.
(7,5 Punkte)
Zu beziehen über: https://www.nodustrecords.com/