COURSE FOR CHAOS – Widerstand!
~ 2021 (Independent) – Stil: Doom ~
“Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über” (Sprichwort)
Und der Musiker Emil Fritz, über den ich keinerlei Informationen finden konnte, hat viel zu sagen mit seiner EP. Also werde ich mich hier kurz fassen. So habt Ihr mehr Zeit für die Beschäftigung mit ´Widerstand!´
Dieser kurze, aber monolithische Block Musik, voller Trauer, voller Verzweiflung, voller Not gräbt sich ein ins Herz, in die Seele. Wenn man sich fallen lässt, wenn man die Texte verfolgt, so bildet sich ein Klumpen im Hals, das Herz stockt. Tränen fülle die Augen. Selten ist mir Musik so nahe gegangen. Sie ist einfach, sie arbeitet mit Monotonie, das wirkt um so stärker. Und nichts, nichts lenkt ab, von den tiefen Gefühlen. Da gibt es (fast) kein Gitarrensolo, kein Break. Ein Solo, ganz am Ende der gut zwanzig Minuten, das dann Licht bringt, das dann für Hoffnung sorgt. Für einen trotz der Schwere fast versöhnlichen Abschluss. Trotz aller Tragik der Geschichte, trotz der Tragik der wenigen Minuten erzählter Zeit.
Es geht zurück. Warschau, der Aufstand, der niedergeschlagen wurde von brutalen deutschen Truppen, die Stadt die niedergemacht wurde durch Feuer und Bomben. In einem Keller dieser Stadt kämpft und leidet Justyna. Sie steht exemplarisch für alle, die überall in Europa im Untergrund gegen die deutschen Machthaber kämpften, egal ob in der Ukraine, in Italien oder die französische Resistance. Oder eben die Aufständischen in der Hauptstadt Polens.
Ihre letzten Minuten, die werden durch Emil Fritz erzählt. Er erzählt von ganz nah, von ganz tief drinnen. Mit jedem Ton, jedem Wort leidet man mit. Man weiß vom Ausgang. Dennoch hofft man auf ein gutes Ende, für Justyna, für alle. Das Opfer, was sie alle brachten, es war nicht umsonst. Und noch heute bringen Menschen solch Opfer, in Belarus, in Hongkong. Für die Freiheit.
(10 Punkte)