KING ZEBRA – Survivors
~ 2021 (Golden Robot/Crusader Records) – Stil: Hard Rock ~
Bei dem Namen KING ZEBRA ging erst einmal mein Kopfkino an. Ein paar haartistisch toupierte, mit Kajal unterlaufenen Augen dekorierte junge Kerle in schwarz-weiß gestreiften Jumpsuits tauchten da vor meinem inneren Auge auf. Ein bisschen vielleicht wie STRYPER, nur ohne Gott und fliegenden Bibeln. Aber, und das ist so sicher, wie der Rock im Roll, sie dürfen sich gern auch so auftakeln. Denn zur Musik würde es auch passen.
Nötig allerdings hätten sie es definitiv nicht. Da ist zum einen die jahrelange Erfahrung als Mucker. Vorweg steht da am Mikro der möglicherweise prominenteste Zebrakönig, Eric St. Michaels. Der hat 1989 schon das bekannteste Album ´Sign In The Sky´ der Schweizer Rocker CHINA veredelt. Seit 2013 ist er auch mit KING ZEBRA unterwegs. Nach zwei selbstveröffentlichten Alben ist ´Survivor´ nun das erste Werk unter Mitarbeit eines Labels.
Die gestreiften Vierbeiner rocken wie Hölle. Irgendwo zwischen POISON und GREAT WHITE, zwischen PRETTY MAIDS und D.A.D. haben sie sich ein heißes Plätzchen geschaffen, von dem aus sie ihre Geschosse abfeuern. Dabei geht es ihnen nicht nur um fette Partys. Schon im Opener ´Under Destruction´ schimpfen sie über Desinformation und was diese mit der Gesellschaft macht. Sie können aber auch profaner. Im eher melancholisch rockenden ´She Don’t Like My Rock & Roll´ geht es um das Zusammenleben von Männlein und Weiblein, wenn sie aus verschiedenen Welten kommen.
Man findet aber auch einfache Gute-Laune-Rocker der Marke ´Wall Of Confusion´. Hier gab es gesangliche Hilfe durch THUNDERMOTERs Guernica Mancini. Da die Schwedinnen eh an jeder Milchkanne spielen, dürften sie sicher zum Bekanntenkreis der Schweizer gehören. Ein anderes Highlight ist der Quasi-Titeltrack ´We’re The Survivors´. Das hätte den endachtziger BON JOVI auch gut zu Gesicht gestanden. ´We Are One´ könnte auch zu den härtesten ALICE COOPER-Tracks der letzten Jahre gehören.
Das sind nur ein paar Beispiele aus am Ende zehn fett rockenden Liedern, die dann auch noch ohne kitschiger Balladen auskommen. Live dürften KING ZEBRA ebenfalls verdammte Abräumer sein. Wer Lust hat, noch im September kann das in einschlägigen Clubs überprüft werden, wenn sie mit den Eidgenossen BLACK DIAMONDS und der Monnemer Truppe EL PISTOLERO die Bühnen unsicher machen.
(8 Punkte)
Eric St. Michaels – Lead Vocals (ex-CHINA)
Roman Lauer – Lead Guitars, Vocals
Jerry Napitupulu – Rhythm Guitars, Vocals
Manu Judge – Bass
Ben Grimm – Drums
https://www.facebook.com/KINGZEBRA.band
Pic: photofrank.ch
(VÖ: 17.09.2021)