STICKY HICKEY – Witchdoctor
~ 2021 (Independent) – Stil: Rock ~
“Mach mir doch kein’ Knutschfleck, alles, nur kein’ Knutschfleck; so’n Fleck hat nur den einen Zweck, der Knutschfleck bleibt und du bist weg.” … schallte es bereits vor beinahe vier Dekaden aus den Boxen.
Gefährliche Knutschflecke hin oder her, ein klebriger Knutschfleck darf es vielleicht heute ausnahmsweise, igitt?!, doch sein. Denn STICKY HICKEY haben sich tatsächlich dieser Umschreibung angenommen, um unter diesem Bandnamen ihr Debütalbum ´Witchdoctor´ zu veröffentlichen. Zur Not hilft bei einem klebrigen Knutschfleck halt nur noch die alte Hexe, Verzeihung…, die Hexendoktorin.
Hinter STICKY HICKEY verbergen sich Sänger Pablo Schallenberg und seine langjährigen Mitstreiter, Sebastian “Grab” Gruber an der Gitarre und Christian Dellacher an Klavier und Hammond. Für die Besetzung des Hockers am Schlagzeug haben sie Sina Döring (Brian May, Ian Paice) und Jan Niemeyer (Lena Meyer-Landrut) auserwählt. Den Bass bedient Ufo Walter (Randy Hansen, Helge Schneider) und einige Bläser-Arrangements stammen von Til Schneider (u.a. Rundfunktanzorchester Ehrenfeld, DIE TOTEN HOSEN).
Die Kompositionen von STICKY HICKEY klingen frisch und zeitgemäß, kennen allerdings selbstverständlich die klassische Schule des Rock und verbinden diesen oftmals mit Funk, Soul, Blues und Reggae sowie bisweilen mit Rap-Gesang.
Völlig Old-School haben sie zumindest alles analog auf einer 24-Spur-Bandmaschine aufgenommen: ´Ocean Call´ lässt die Gitarren rauchen, ´Pilgrims Of Tomorrowland´ besitzt bereits grundsätzlich die Power und ´Europe´, nomen est omen, ist schlicht klassischer, bluesiger Hardrock. Eine schmiegsame Ballade nennt sich ´Marie-Jeanne´, während ´Livin‘ The Past´ den Härtepegel nach oben schnellen lässt.
“Du darfst mit mir Sackhüpfen. Du, ab und zu mein Röckchen lüften. Du darfst alles, was du willst, nur eins, das nicht.” Ja, was denn? STICKY HICKEY ausdrücklich schon. Sonst Nichts.
(7,5 Punkte)