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MUDDY WATERS – The Montreux Years

~ 2021 (BMG) – Stil: Blues ~


Es gab vielleicht bessere Sänger oder Gitarristen als Muddy Waters im Blues, aber er war der „King Of Chicago Blues“ und wurde zurecht von allen sehr bewundert. Ich will jetzt gar nicht die Story mit den STONES erzählen, die ihn bei “Chess Records” die Decken anpinseln sahen, während sie zeitgleich mit den von ihm inspirierten Songs die Geldmaschine ins Rollen brachten und ihren Namen einem Lied von ihm entliehen. [Hier zum Nachlesen.]

Woran liegt denn diese legendäre Rolle von Muddy Waters im Blues? Man hört die ersten beiden Songs auf diesem Live-Doppel-Album: ´Nobody Knows Chicago Like I Do´ und den klassischen Macho-Klassiker ´Mannish Boy´ und weiß es: Er fesselt. Er fesselt seine Zuhörer einfach. Zu 100 %. Ich kann nicht mehr weghören, wenn er startet. Diese Leichtigkeit im Blues-Vortrag, diese Leidenschaft und gleichzeitig ordentliche Coolness. Laid Back und gleichzeitig totale Einbeziehung des dankbaren Publikums – in diesem Falle beim legendären „Montreux-Konzert“. Chicago-Blues in reiner Form.

1970 hat er drei Konzerte in Montreux gegeben, von denen jetzt 16 Songs veröffentlicht werden. Natürlich allesamt Klassiker und Blues-Standards. ´Got My Mojo Working´ (diese Dynamik ist jedes Mal wieder schwer beeindruckend!), ´I’m Your Hoochie Coochie Man´, ´I’m Ready´ (großartige Version) usw. usf. Alles mit viel Spielfreude und gutem Sound. Bei ´Still A Fool´ wird es auch einmal ruhiger und düsterer, was den Blues ja auch so schön macht. Muddy ist mit seiner Spielfreude und positiven Einstellung ja manchmal fast zu wenig „blue“, was natürlich Quatsch ist.

Wer an klassischem Blues Interesse hat und gerne „live“ bei Muddy Waters einsteigen würde, kann hier auf jeden Fall einen guten Start in diese geniale Musikwelt finden. Live-Aufnahmen gibt es natürlich von ihm in Hülle und Fülle. Der Markt ist da. Aber das sind sehr starke Aufnahmen. Da sei der Plattenfirma Dank, dass sie diese Reihe ins Leben gerufen hat. Muddy war einfach ein sympathischer und bescheidener und gleichzeitig absolut perfekter Vertreter des Blues. Mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen. Und 1970 war er super in Form, wie auch die 1969 mit vielen aktuellen Musikern eingespielte Live-Aufnahme ´Fathers And Sons´ schon vor vielen Jahren deutlich machte. Beeindruckend.


Pic: Georges Braunschweig

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