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FOTOCRIME – Heart Of Crime

~ 2021 (Profound Lore Records) – Stil: Wave/Post-Punk ~


´South Of Heaven´. Nicht nur ein SLAYER-Klassiker. Sondern auch ein hörenswertes Album mit packendem Post-Punk-Wave von FOTOCRIME aus dem vergangenen Jahr. Jetzt gibt‘s schon wieder einen Longplayer: ´Heart Of Crime´. Der reiht sich ein ins Qualitätsschaffen.

FOTOCRIME sind keine klassische Band. Dahinter steckt in Personalunion der aus Louisville, Kentucky, stammende Sänger, Songwriter, Multiinstrumentalist und Produzent Ryan Patterson. Zuvor war er Punk, der sich mit COLISEUM von Crust über Hardcore bis hin zum SISTERS OF MERCY-Rock entwickelte. FOTOCRIME glätten diese Evolution weiter in Richtung Elektro und Wave. Und so zelebriert Patterson auf seinem dritten Studioalbum ´Heart Of Crime´ weiterhin das, was er als „elektrische Südstaaten-Romantik“ bezeichnet.

Die elf Tracks bieten erhaben elektrisierenden Post-Punk – gezielt interessanter gestaltet mit einer gesunden Dosis Industrial, EBM und ganz dezent Noise. Damit ist FOTOCRIMEs neue Veröffentlichung nicht nur ein Album, das mit pulsierenden Synthesizern, hämmernden Drum-Maschinen und sparsamen Gitarren-Hooks spannende Songs bietet, es ist auch Pattersons bisher persönlichstes Werk.

So lässig wie Leonard Cohen in Lack und Leder

„99 Prozent von allem auf der Aufnahme bin ich“, sagt Patterson. „Es ist das erste Album, das ich selbst aufgenommen und abgemischt habe.“ Während auf ´South Of Heaven´ seine Songs durch ein von Altmeister Steve Albini aufgenommenes Live-Schlagzeug ergänzt wurden, wollte der Chef für den Nachfolger einen anderen Ansatz – noch reduzierter, zugleich noch kompakter. Als nichtmusikalischer Einflussgeber hinzu kam die weltweite COVID-Pandemie. Diese brach genau zu dem Zeitpunkt aus, als Patterson den ´South Of Heaven´-Tourzyklus in Mexiko startete. Ein kurzes Vergnügen… Folglich ist ´Heart Of Crime´ auch die nüchterne Antwort auf das Leben in der Quarantäne.

Auf ´Heart Of Crime´ hören wir von der Einsamkeit eines Hipsters in der Südstaaten-Einöde, gespiegelt in Pattersons Verbundenheit mit der Askese des urbanen Undergrounds. Isolation, Verzicht, aber auch Reflexion sind tragende Säulen eines klar-kalkulierten, gekonnt arrangierten Post-Punk-Epos.

(8 Punkte)


(VÖ: 27.08.2021)

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