DOBERMANN – Shaken To The Core
~ 2021 (Wild Mondays Music/Horus Music UK) – Stil: Hard Rock`n`Roll ~
Die italienische Band tourt ziemlich viel, wenn man dem Info Glauben schenkt (wo denn in Corona-Zeiten?). Das hat sich sicher positiv auf das Zusammenspiel ausgewirkt, denn die Band klingt insgesamt als Trio einigermaßen „tight“. Die Musik ist eher unspektakulär, der gute alte Straßen-Rock’n’Roll gepaart mit a bisserl Hard Rock.
Das hört sich erst beim Opener und Titelsong ganz angenehm an, rauscht aber mit zunehmender Spielzeit gewaltig an einem vorbei. Wenn es dann kurz etwas punkiger wird, wie bei ´Dropping Like Flies´, dann werde ich aus meiner auditiven Lethargie aufgeschreckt, das hält aber bei dem Song leider nicht lange an, wird dieser doch ganz schnell in Hair Metal-Gefilde transferiert. Aber sicher einer der besseren Songs. Es gibt aber auch Nerviges wie ´Over The Top´ oder Klischeehaftes wie die Balladen ´Talk To The Dust´ oder ´Last Man Standing´ (immerhin ganz nett, aber ein paar Jahrzehnte zu spät). Insgesamt eher zu wenig.
Woran das liegt? Erst einmal am Genre. Da ist einfach – aus meiner Sicht – schon alles gesagt bzw. gespielt worden. Das ist erst einmal okay. Beim Blues oder anderen musikalischen Spielarten ist das nicht anders. Aber wenn man dann punkten will, muss man schon ein paar eigene Trademarks mitbringen. Das ist hier absolut nicht der Fall. Zweitens kann sich die Band nicht so richtig zwischen Kommerz mit Harmoniegesängen und wiederholten Refrains, richtig dreckigem Rock’n’Roll und 80er Hair Metal entscheiden. Auch das wäre nicht schlimm. Schlimm ist an der Platte gar nichts. Weder das Songwriting, noch Musik und Gesang, noch die recht professionelle Produktion. Aber das ist das Problem, guter Durchschnitt ist auch nur Durchschnitt. Leider nicht so charismatisch und respekteinflößend wie der namensgebende Hund. Schon sehr domestiziert. Und das ist für die Art der Musik eher wenig gewinnbringend.
(6 Punkte)