CLIVE NOLAN – Song Of The Wildlands
~ 2021 (Crime Records/We Låve Rock Music) – Stil: Sinfonic Rock ~
Clive Nolan, den die Musikwelt von PENDRAGON, ARENA, SHADOWLAND, STRANGERS ON A TRAIN und CAAMORA kennt, dachte sich gerade im Jahre 2020, das die Gegenwart eine glaubhafte und starke Geschichte benötigt. Also setzte sich der britischer Musiker und Komponist an sein Lieblingsinstrument, an sein Keyboard und komponierte ´Song Of The Wildlands´ anhand des frühmittelalterlichen, episch langen Heldengedichtes “Beowulf” sein bislang größtes musikalisches Abenteuer.
“Not even the sharpest of swords could have cut it [Grendel’s hand] through,
broken it off the monster’s arm and ended its life,
as Beowulf had done armed only with his bare hands.” (Anonymous, Beowulf)
´Song Of The Wildlands´ sollte ein weltliches Oratorium, eine Vertonung der über 1400 Jahre alten Handlung von “Beowulf” darstellen. Eine Zeitreise zu den Heldentaten eines großen Kriegers, der Land und Leute vor einem Monster zu schützen vermag. Die Kompositionen – mit Chorgesang und Orchester sowie einzelnen Sängern, ausgefüllt mit Rock, Prog Rock, Folk und klassischer Musik – wurden von Sängern und Instrumentalisten aus dem UK und Norwegen sowie einem 200 Mann starken, angelsächsisch singenden “Wildland Warrior’s Chor” zum Leben erweckt. Neben Clive Nolan sind an den Instrumenten Vicki Swan (Nyckelharpa), Mark Westwood (Gitarre, SHADOWLAND, CAAMORA), Stig Andre Clason (Akustikgitarre, INFRINGEMENT, THE WINDMILL), Arnfinn Isaksen (Bass, THE WINDMILL, THE MASQUE), Scott Higham (Drums, PENDRAGON), Geir Johansen (Percussion), Birgitte Njå (Lure) und Morten Clason (Flöte) zu hören.
“The monster wrenched and wrestled with him, but Beowulf was mindful of his mighty strength,
the wondrous gifts God had showered on him:
He relied for help on the Lord of All, on His care and favour.
So he overcame the foe, brought down the hell-brute.” (Anonymous, Beowulf)
Jede gute Geschichte schließt natürlich Drachen und Dämonen, große Schlachten, Waffen und Schätze sowie ein großes Abenteuer mit ein. Selbstverständlich muss ein Epos in der Person von Ross Andrews auch einen Erzähler haben und üblicherweise beginnt dieser die Geschichte, zu voluminösen und sinfonischen Klängen vorzutragen (´The Story Begins´). Es ist für den Verlauf ebenfalls nicht von Nachteil, eine himmelhochjauchzende Chanteuse als auch eine kraftvolle Gesangsstimme vorweisen zu können (´Crossing The Ocean´). Der Sopran Gemma Ashley (als Solveig), die Altstimmen Christina Booth (als Tyra, MAGENTA) und Natalie Barnett (als Freja) fügen sich in dieser Hinsicht vortrefflich in das Ensemble. Der Bariton Ryan Morgan (als Beowulf) singt jedenfalls auch recht frühzeitig mit dem Großaufgebot des Chors (´Crossing The Ocean´). Indessen Clive Nolan obendrein heroischen Bombast mit Folk (´Beowulf’s Promise´), sinfonische Musik mit Folk-Einsprengseln (´Celebration´), Mönchsgesang mit Folklore (´Journey´), zwischen Space und Time, zwischen Tenor und Chor (´The Warrior Dies´) sowie ein Beweinen im Mönchskloster (´Funeral Pyre´) einstreut. Das ganze Oratorium schwebt bis zum bündigen Finale (´The Story Ends´) orchestral innerhalb des Zeitalters von Beowulf.
´Song Of The Wildlands´ ist Epic Viking Music in der sinfonischen Verwirklichung durch Clive Nolan.
(8 Punkte)
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(VÖ: 01.09.2021)