SKYEYE – Soldiers Of Light
~ 2021 (Reaper Entertainment) – Stil: Heavy Metal ~
Die Slowenen SKYEYE übertreffen sich auf ihrem zweiten Full-Length-Scheibchen ein weiteres Mal. Die Gitarrensaiten von Grega Stalowsky und Marko Kavčnik jubilieren ihre Töne skandierend in dieses Luftgemisch aus Stickstoff und Sauerstoff, die Basssaiten von Primož Lovšin sind so melodisch wie die eines Steve Harris und gehen mit oder ohne Fußball-Schal um den Hals in den Galopp mit Schlagzeuger Jurij Nograšek, während Sänger Jan Leščanec mit seinem immensen Stimmvolumen mehr als einmal in den Weiten einer Air-Raid-Siren Bruce Dickinson und sogar eines Ronnie James Dio segelt.
Obwohl SKYEYE aufgrund des Gesangs in ´King Of The Skies´ oder dem balladesken ´Eternal Starlight´ sowie den epischen Aufbauten der vierzehnminütigen Abschlusskomposition ´Chernobyl´ die gewisse Originalität abzusprechen ist, geht den Slowenen dennoch keinesfalls ein Fünkchen an Qualität verloren.
Denn vergisst man das große Vorbild IRON MAIDEN, was allerdings etwa in ´King Of The Skies´ oder ´Eternal Starlight´ schwer möglich ist, sind durchgehend großartige Kompositionen auszukundschaften, die schließlich von einem großartigen Organ und ebensolchen Instrumentalisten vorgetragen werden.
Denn das aggressive ´Detonate´ bewegt sich eher auf den Spuren von JUDAS PRIEST und zum epischen, elfminütigen ´Brothers Under The Same Sun´ singt Sänger Jan Leščanec genauso heroisch wie einst Ronnie James Dio und holt wie auf dem Vorgängerwerk in ´Tsunami´ bereits für die kommenden Live-Darbietungen die „OoooOooo“-Gesänge heraus. Die dazu passendere, aber dunklere Ausstrahlung besitzt ein ´Son Of God´. Obendrein ist bereits nach der fantastischen Aufforderung zum Fliegen zur Eröffnung, ´King Of The Skies´, hernach ´Soldiers Of Light´ weitaus energischer und schneller in seiner Darbietung und kann zudem formidable Steigerungen in aller Schönheit á la BIG HEAT aufbieten. In gleicher Melodienfarbe schließt sich diesem noch ´Constellation´ genauso erhaben an.
Mit ´Soldiers Of Light´ kristallisiert sich aus der Veröffentlichungsflut schlichtweg eine der stärksten europäischen Metal-Ergüsse des Jahres heraus.
(9 Punkte)
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Kleiner Tipp: Einige CDs und LPs hat bestimmt noch der Metalcommander (Metaljoe@gmx.de) übrig.