METAMORPHOSIS – I’m Not A Hero
~ 2021 (Progressive Promotion Records) – Stil: Neo Prog ~
METAMORPHOSIS gehören zu jenen Formationen, die zu Beginn ihrer Karriere vor gut zwanzig Jahren opulent dem Neo Prog mit starkem Bezug zu PINK FLOYD frönten, ehe sie vor zehn Jahren, mit ihrem vierten und fünften Album den Schritt zum New Artrock wagten, mit Annäherungen zu PORCUPINE TREE in der direkten Nachfolge von PINK FLOYD. GENESIS und MARILLION waren selbstredend ebenfalls ein Bestandteil des frühen Band-Sounds und eine dunkle Wolke reichte IQ die Hand.
Mit ihrem neusten Werk, ´I’m Not A Hero´, weist Sänger/Keyboarder Jean-Pierre Schenk und letztes verbliebenes Gründungsmitglied den Weg zurück in die Zukunft. Die New Artrock-Einflüsse wurden ad acta gelegt und lassen dem Neo Prog wieder mehr Luft zum Atmen. Im Verlauf dieser Metamorphose gelang es den Schweizern ebenfalls eine größere Eigenständigkeit zu entwickeln. Vielleicht überwiegen bei genauerer Betrachtung auch mittlerweile nur die Einflüsse von ELOY gegenüber denen von PINK FLOYD.
Die sechste Band-Scheibe ist natürlich ein üppiges Melodic-Neo Prog-Werk geworden. Dennoch fehlen gesanglich mitunter die echten Emotionen, obwohl die vielerorts auch ELOY abgesprochen werden, sowie die herausstechenden Momente in instrumentaler Hinsicht. Indessen befassen sich die Lieder mit aktuellen Themen und Fragen der Menschheit: Können wir, die Menschen, noch aus eigenem Antrieb die Welt retten (´I’m Not A Hero´)? Oder wie können wir bei all dem Elend überhaupt noch lachen (´Dark World´)?
Ganz so düster wie die Lyrik der ehemaligen Keyboarderin Gabrielle Mäder sind die von Jean-Pierre Schenk komponierten Songs zweifelsfrei nicht. Gleichwohl ist die im eigenen “Phantom Studio 48” von Gitarrist/Bassist Olivier Guenat produzierte Musik ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Die lyrische Bestandsaufnahme kennt freilich auch nicht den Schlüssel, um die richtige Tür für eine bessere Zukunft aller aufzuschließen.
(7 Punkte)