PlattenkritikenPressfrisch

KENSINGTON ROAD – Sex Devils Ocean

~ 2021 (Timezone Records) – Stil: Alternative Rock/Pop ~


Frontmann Stefan Tomek ist ein kleiner Weltenbummler. Der Bandname ist auf seine Stippvisiten in Kanada, besser gesagt in der Kensington Road im idyllischen Charlottetown zurückzuführen. Vor den Aufnahmen zum vierten Album von KENSINGTON ROAD fuhr er mit seiner Familie auf die Lofoten-Inseln in der norwegischen Provinz Nordland und ließ sich von der Atmosphäre in der unberührten Wildnis oberhalb des Polarkreises inspirieren. Dabei sind kleine Indie-Hymnen und Songs des Alternative Pop entstanden, zumeist einprägsam und ebenso authentisch wie es all die skandinavischen Formationen sind. Stefan Tomek singt in Uptempo-Rock-Songs mit Pop und Retro-Empfindungen von Freiheit und von Leidenschaft, vom Loslassen und von der Rebellion.

 

 

Nach ´A Story From Somewhere In Between´ (2009), ´The Last Living Giant´ (2011), ´Lumidor´ (2018) und großen Auftritten mit MANDO DIAO, SUNRISE AVENUE und HURTS folgt ´Sex Devils Ocean´.

Im Opener ´Ghost Mountain´ könnten KINGS OF LEON auf BILLY IDOL treffen, doch KENSINGTON ROAD agieren grundsätzlich viel zu eigenständig, als dass sie ihre Einflüsse offen auf dem Tablett präsentieren würden. Lässt sich der Rock von ´Living In A Lumidor´ zum Schwelgen gerne fallen, öffnet sich ´Duke Of Persico´ als eine einzige Wohlfühlzone.

Nicht nur der Name des Titelsongs ´Sex Devils Ocean´ bürgt für Qualität, auch ´Change Is Good´ könnte für Freunde der EELS von Interesse sein. In ´Class Of 92´ verarbeiten Sänger/Gitarrist Stefan Tomek, Gitarrist René Lindstedt, Bassist Dominik Henn, Keyboarder Michael Pfrenger und Drummer Jan Türk in einem Klassentreffen traumatische Erinnerungen, derweil das flottere ´Pablito Pablito´ exemplarisch für alle Ängste und Verunsicherungen in Zeiten von Social Media steht.

Die Reise ´Into The Universe´ treten KENSINGTON ROAD rockig und mit voll durchgedrücktem Gaspedal das Überfahren des ´Red Light´ an der Kreuzung an. Das Werk schließt allerdings mit ´Steve Shoeman´, einer sehnsuchtsvollen Ode an einen Wohltäter aus dem südafrikanischen Haenertsburg. Somit haben wir wieder einen Ort auf der Erde entdeckt, den es zu besuchen lohnt. Ausgangspunkt kann natürlich regelmäßig die KENSINGTON ROAD sein.

(7 Punkte)

https://www.facebook.com/kensingtonroad


(VÖ: 13.08.2021)

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"